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Das Zerfallen des Fürstenbundes, der die sächsischen Fürsten
durch ein gemeinsames Interesse aneinander gekettet hatte, ließ die
alten Fehden wieder aufleben. Wieder lagen des Landgrafen Mannen
vor dem Trotzer auf dum Siebtenberge, eroberten und zerstörten ihn;
wieder lagen der Landgraf und Dietrich wider Albrecht zu Felde und
besiegten ihn in einem bei Reveningen unweit Allstädt gelieferten
Treffen. Mit Mühe und Not entkam Albrecht nach dem Kloster auf
dem Petersberge bei Halle. So umstellt war er von den Feinden,
daß er zur Verkleidung seine Zuflucht nehmen mußte. Propst Walther
steckte ihn in eine Mönchskutte und geleitete ihn halbwegs bis Leipzig,
wo der unglückliche Fürst zunächst ein Unterkommen fand. Hier erfuhr
er zu seinem Schrecken, daß Kaiser Heinrich ihm gram sei und daß
dessen Ministerialen, die seine Kammergüter in der Nachbarschaft ver-
walteten, den Befehl erhalten hätten, gegen ihn zu rüsten. Die einzige
Hilfe schien noch eine persönliche Bitte beim Kaiser in Aussicht zu
stellen. Da dieser aber in Italien weilte, so übergab er seine festen
Schlösser in Meißen seinem Oheim Bernhard von Sachsen und seinem
Vetter Konrad von der Ostmark und eilte nach dem Süden, im Herbste
des Jahres 1194. Aber der Kaiser, der damals offenbar schon seine
bestimmten Pläne betreffs der wettinischen Lande verfolgte und seine
Herrschaft in Unteritalien und Sizilien nach Tancreds Besiegung zu
befestigen begann, ließ ihn gar nicht vor und so mußte Albrecht un-
verrichteter Sache nach Deutschland zurückkehren. Um seinen Unmut
einigermaßen jemand büßen zu lassen, ließ er einen kaiserlichen Mini-
sterialen blenden, Bernhard mit Namen, den dessen Mißgeschick ihm in
die Hände fallen ließ.
Schon waren auf Geheiß des Kaisers böhmische und mährische
Scharen unter Führung ihres Herzogs Heinrich ins Land gefallen und
verwüsteten es nach der barbarischen Sitte der damaligen Zeit, auch
des Kaisers Dienstmannen waren im Anzug. Da faßte Albrecht den
Plan, seine Streitkräfte an einigen wenigen Punkten zusammenzuziehen,
diese, er hatte Leipzig, Kamburg und Meißen im Sinne, besonders zu
befestigen und zu verproviantieren, die andern festen Plätze aber ihrer
Mauern zu berauben, damit sie den Gegnern keinen Stützpunkt ge-
währen könnten. Ehe aber alle diese Dinge zum Austrag kamen,
weilte Albrecht nicht mehr unter den Lebenden. Einer seiner Vertrauten,