Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Friedrich geleisteten Eide festhielten, traten Ludwig von Bayern, Bern- 
hard von Sachsen mit einer Reihe von sächsischen Großen, unter denen 
sich vielleicht schon, aus dem gelobten Lande zurückgekehrt, Dietrich 
von Weißenfels befunden haben kann, ferner die Erzbischöfe von 
Magdeburg und Salzburg in Erfurt und Arnstadt mit Philipp in 
Unterhandlung, dem jüngeren Bruder Heinrichs, der von diesem den 
Auftrag erhalten hatte, den Knaben Friedrich aus Unteritalien nach 
Deutschland zu bringen, aber in Rom auf die Nachricht von dem 
Ableben des Bruders schleunigst umgekehrt war, um in Deutschland 
so viel, als möglich war, für die stauffische Sache zu retten. Anfänglich 
wollte er sich nur zum Reichsverweser für seinen Neffen bis zu dessen 
eingetretener Mündigkeit machen lassen; aber er sah ein, daß auf die 
Dauer mit einer solchen Stellung nichts anzufangen sei und ließ sich 
am 8. März 1198 in der Reichsstadt Mühlhausen zum Könige küren. 
An der Spitze der den Stauffen feindlichen Partei stand Erzbischof 
Adolf von Köln. Er und sein Anhang waren nicht wenig überrascht 
durch die Wahl Philipps, da sie selbst aus Mangel an einem geeig- 
neten Kandidaten über die Vorbesprechungen nicht hinaus gekommen 
waren. Herzog Berthold IV. von Zähringen, dem man die Krone 
antrug, war namentlich wegen seines Geizes ein übel berufener Mann; 
anfangs dachte er daran, die Krone anzunehmen, trat dann aber wegen 
der damit verbundenen großen Kosten zurück und machte seinen Frie- 
den mit Philipp. So blieb nur der Ausweg eines welfischen Gegen- 
königtums, und auch hier war die Aussicht auf Erfolg nicht allzu- 
groß. Denn Pfalzgraf Heinrich, des Löwen älterer Sohn, weilte noch 
im gelobten Lande, und bei seiner intimen Verbindung mit den Stauffen 
war es nicht wahrscheinlich, daß er die ihm angebotene Wahl an- 
nehmen würde. So verfiel man auf seinen jüngeren Bruder Otto, 
der allerdings gar nicht einmal als rechter Deutscher angesehen wurde. 
Er war während des Vaters erster Verbannung 1182 zu Argenton 
in der Normandie geboren und hatte meist in Frankreich und Eng- 
land gelebt. Die Stauffer haßte er, seitdem er als Knabe eine Zeit 
lang in der Gewalt Heinrichs VI. als Geisel gewesen war und dann 
meist bei seinem Oheim Richard Löwenherz gelebt hatte; von ihm 
hatte er 1196 die Grafschaft Poitou erhalten, nach der er auch den 
Namen Otto von Poitou führt. Zu dem edlen und milden Wesen 
Sturmhoefel, Geschichte der sächsischen Lande.
	        
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