Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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unter Führung des erneut mit Handhabung des Landfriedens beauf- 
tragten Gerlach von Breuberg zurück. Außer Augen ließ also der 
König Thüringen nicht und schon im August 1296 erschien er mit einem 
wie es scheint besser disziplinierten Heere wieder in Thüringen und 
begann den Feldzug mit der Eroberung von Frankenstein und Kreuz- 
burg an der Werra, die sich infolge des Vertrages von Triptis in 
Diezmanns Händen befanden. Nachdem er mehrere Wochen in Eisenach 
geweilt hatte, dessen Bürger deshalb schon von einer Reichsunmittel- 
barkeit ihrer Stadt träumten, setzte er sich Anfang Dezember in Be- 
wegung, um Friedrich von Meißen anzugreifen. Ehe es aber zu 
Feindseligkeiten kam, hatte er mit dem Gegner eine Unterredung zu 
Altenburg. Sie blieb ohne Erfolg und Friedrich hatte um so weniger 
Ursache auf eine etwaige spätere Verständigung zu hoffen, als Soldaten 
des Königs, sicher jedoch ohne dessen Auftrag, in sein Absteigequartier 
drangen und ihn zu töten versuchten. Ein getreuer Bürger aus Frei- 
berg, Johannes Lotze mit Namen, warf sich noch rechtzeitig den 
Meuchlern entgegen; mit seinem Leben bezahlte er die gelingende 
Flucht des Markgrafen. 
Von Altenburg zog König Adolf über Chemnitz auf Freiberg. 
Freiberg und Meißen zu halten, bis des Königs Kräfte erlahmen 
würden, war Frichrichs Plan, der sich auf die eigenen Kräfte ange- 
wiesen sah; denn sein Bruder Diezmann hielt sich auffallenderweise 
still in der Lausitz und schien froh zu sein, wenn das Unwetter nur 
nicht auch über sein Land heraufzog. Noch vor Ablauf des Januar 
1297, in einem sehr harten Winter, begann Adolf die Einschließung 
Freibergs Die Stadt leistete wackeren Widerstand; aber der Verräter 
schlief nicht, und durch königliches Geld bestochen öffneten einige un- 
treue Bürger die Thore, so daß die Stadt in Adolfs Gewalt fiel- 
Nur die Burg bot nun noch dem Könige hartnäckig Trotz. Ihre 
Mauern mußten untergraben werden, worauf man die Veste mit 
Sturm nahm. Adolf übte an den pflichtgctreuen Mannen des von 
ihm geächteten Frichrich im Ingrimm über ihre tapfere Ausdauer 
unedle Vergeltung, indem er sechzig von ihnen über die Klinge springen 
ließ und den übrigen das gleiche Los androhte, wenn nicht binnen 
gegebener Frist Markgraf Friedrich auch Meißen und was er sonst 
iu den Händen habe, ihm ausliefere. Hochherzigerweise, um die
	        
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