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der Städte und die Bauern auf dem Lande an ihrem angestammten
Herren fest, während die Großen des Landes aus der neuen politischen
Konjunktur Kapital schlugen. — Das Osterfest beging König Adolf
noch in Freiberg, dann wandte er sich nach Altenburg und von da
aus südwärts nach dem Erzgebirge; dort galt es eine Zusammenkunft
mit dem Böhmenkönig Wenzel abzuhalten; sie fand zu Grünhain bei
Annaberg um die Mitte April statt. Diese Zusammenkunst war des-
halb von Wichtigkeit, weil ja Adolf in betreff Meißens von vornherein
dem Böhmenkönige gegenüber bindende Verpflichtungen eingegangen
war; wie weit die darauf bezüglichen Verhandlungen zu einem Ergebnis
führten, ist nicht zu ersehen; doch wird wohl der Böhmenkönig kaum
allzurosige Hoffnungen gehegt haben können; seine bald zu Tage
tretende Haltung bestätigte es. Auch der Mainzer Erzbischof hatte
keine besondere Ursache, mit seinem Schützling sehr zufrieden zu
sein. Denn auch in Thüringen, wohin Adolf vom Erzgebirge weg
zog, wußte er sich ganz gut heimisch zu machen. Eine Anzahl ange-
sehener Namen finden sich unter seinem Anhang, so die Grafen von
Orlamünde, Beichlingen, Käfernburg, Schwarzburg, Rabinswalde u. a. m.
Doch auch Diezmann zählte einige Getreue, die es sogar wagten, am
Sonntage vor Mittfasten über die Königlichen bei Eschenberge, nördlich
von Gotha, herzufallen; sie brachten ihnen thatsächlich eine Schlappe
bei, nur daß dieser kleine Erfolg am ganzen Zustande nichts änderte.
Nach kurzem nochmaligen Aufenthalte im Meißnischen zog der König
über Eisenach nach Frankfurt, wohin er einen Reichstag berufen hatte.
Das Andenken, das er in Thüringen und Meißen hinterlassen hat,
war kein rühmliches; die Erinnerung an das segensreiche Walten des
Königs Rudolf war noch zu frisch.
Es ist schon angedeutet worden, daß weder der Böhmenkönig
noch der Erzbischof von Mainz sich durch Adolfs innere Politik be-
friedigt fühlten. So wandten sie sich dem alten Gegner des Nassauers
zu, dem Erzherzog Albrecht von Österreich. Der Habsburger mußte
das Oberhaupt aller Gegner Adolfs werden. Auch in der äußeren
Politik traten sie sich feindlich gegenüber. Wir wissen, daß sich
Adolf gegen eine ganz respektable Summe als Bundesgenosse des
englischen Königs Eduard hatte anwerben lassen; die thüringisch-meiß-
nische Unternehmung zog ihn von diesem Kampfe ab, in dem er sich