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der Erzbischof von Köln unter Vorsitz des Mainzers den Prozeß
gegen den König. Wegen vieler Verbrechen und Widerrechtlichkeiten.
die er gegen die Kirche und gegen die Großen des Reiches begangen
haben sollte, wurde Adolf von den versammelten Kurfürsten des Thrones
entsetzt. Der weitere Verlauf ist bekannt: am 2. Juli 1298 erlag er
in der Schlacht bei Göllheim am Hasenbühel in der Rheinpfalz seinem
vom Glücke begünstigten Nebenbuhler.
Friedrich von Meißen hatte unterdessen sein unstätes Wanderleben
fortgesetzt, zu dem ihn der Verlust seiner Lande und die über ihn
und Diezmann ausgesprochene Acht nötigte. Im Lande der Bäter
und wenn auch als unerkannter Flüchtling zu weilen, war auf die
Dauer nicht möglich. Er begab sich nach Kärnten zu seinen Ver-
wandten von seiner verstorbenen Frau her und von da nach der
Lombardei um sich mit den Ghibellinen, die schon nach ihm in seiner
Jugend Verlangen getragen hatten, in Verbindung zu setzen. Wenn
auch von verschiedenen sympathischen Kundgebungen berichtet wird, so
sah er doch wohl selbst ein, daß eine Zukunft darauf nicht aufzubauen
sei und kehrte nach Deutschland zurück, wo er, wie gesagt, an der
Prager Krönungsfeierlichkeit Pfingsten 1297 teilnahm. Ob er der
vorerwähnten Fürstenversammlung in Wien beigewohnt habe, steht
dahin; jedenfalls war er von dem Gange, den die Ereignisse nun
nehmen mußten, unterrichtet und that das Seine zur Weiterentwicke-
lung. Über Schlesien nach der Lausitz zu seinem Bruder Diezmann
gekommen, gewann er diesen, ehe noch die Nachricht von der Kata-
strophe Adolfs eingelaufen war, zu einem gemeinsamen Angriff auf
den sein Stammland usurpierenden Grafen Heinrich von Nassau.
Großenhain und Rochlitz fielen zunächst in Friedrichs Hände, der
Haupterfolg aber war die durch einen Hinterhalt bewirkte Gefangen-
nahme Heinrichs von Nassau. Nun wurde er gezwungen, eine Reihe
von ihm besetzter Ortschaften auszuliefern, ohne darum die erhoffte
Freiheit wieder zu erlangen. Heimliche Flucht erst verhalf ihm dazu.
Die nunmehr eintreffende Nachricht von der Niederlage und dem Falle
des Königs Adolf und von der Wahl des Habsburgers Albrechts 1.
schien die Dinge in Meißen und Thüringen zur alten Ordnung zurück-
bringen zu wollen.
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