Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Einer seiner Nachfolger, Albert, hat dann wenigstens von Kaiser 
Karl IV. als dem späteren Herren von Brandenburg die 6000 Mark 
wieder erhalten, aber nur als eine Gnade. 
Bei diesem Stande der Dinge bleibt es unklar, wie nun Diez- 
mann doch noch Teile der Lausitz, es handelte sich um Luckau, das 
Land an der Spree bis an die schwarze Elster und Guben, 1303 und 
1304 an die brandenburgischen Markgrafen Hermann und Otto IV. 
hat verkaufen können. Thatsächlich nannte er sich nun auch nicht 
mehr Markgraf der Lausitz, sondern nur noch Herr von Groitsch. 
Nach seinem Tode, von dem noch des weiteren zu sprechen sein wird, 
heiratete seine Witwe Jutta, Bertholds von Henneberg Tochter, den 
Markgrafen Otto IV. von Brandenburg, und damit legten, wenn auch 
umter Protest des Magdeburgers und der Vormundschaft der Kinder 
seines Bruders Friedrich, die Brandenburger Hand auf die ganze 
Niederlausitz, nachdem sie 50 Jahre zuvor durch ihre Familienver= 
bindung mit Böhmen in den Besitz der Oberlausitz gekommen waren. 
In diesen Zeiten bitterster Not, wie sie die Wettiner und ihre 
Lande nur selten vorher und nachher wieder durchgekostet haben, er- 
folgte 1299 eine Verständigung der Brüder Friedrich und Diezmann 
mit ihrem Vater. Während Diezmann sich jedoch bald wieder nach 
der Lausitz begab, blieb Friedrich die nächsten drei Jahre beim Vater- 
Dem Stiefbruder hatten sie die Herrschaft Tenneberg nunmehr wohl 
endgültig eingeräumt; er ist da um 1306 gestorben. Auch eine Stief- 
schwester war seit der dritten Verheiratung des Vaters im Hause, 
Elisabeth von Arnshaug, die gleichnamige Tochter der von 
Albrecht in dritter Ehe geheirateten Witwe des Grafen von Arnshaug- 
Lobdaburg. Die soeben erblühte Jungfrau nahm Friedrichs Herz so 
gefangen, daß er sie, schon seit Jahren Witwer, zu ehelichen beschloß. 
Da, der Sage nach, die Eltern nicht recht mit der Ehe einverstanden 
waren, so soll Friedrich die damit einverstandene Verlobte vom Kirch- 
gange weg entführt und sich durch den Abt von Reinhardsbrunn haben 
trauen lassen. Mit seiner neuen Gemahlin aber erhielt Friedrich 
Ziegenrück, Triptis, Auma, Neustadt an der Orla mid einen Teil von 
Jena. Die Hochzeit ward am 24. August 1300 oder 1301 zu Gotha 
gefeiert. Dies Ehebündnis, aus dem dann der wirkliche Stammhalter 
des wettinischen Hauses hervorgegangen ist, da Friedrichs Sohn mit
	        
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