Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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nicht, und deshalb that sie der König in die Acht und erklaͤrte ihnen 
den Krieg. Wer aber erschien und Verständigung mit Albrecht suchte, 
war ihr Vater. Er bekam zwar schwere Vorwürfe wegen seiner un- 
zuverlässigen Politik vom Könige zu hören; schließlich erneuerte dieser 
aber doch die Bestimmungen des Nürnberger Vertrages. Freilich 
mißtraute er den Worten des Landgrafen und verpflichtete ihn des- 
halb durch besonders schwere Bedingungen. Eidlich ließ er sich von 
ihm versprechen, binnen acht Tagen die Wartburg den beiden Ver- 
trauensmännern des Königs, den Herren Beringer von Gepzenstein 
und Helwig von Goldberg, zu überliefern, damit sie nach seinem Tode 
samt der Stadt Eisenach sofort dem Könige ausgeantwortet werden 
könnte. Noch demütigender war das Gelöbnis, sich keiner Anordnung 
jener beiden Männer je widersetzen zu wollen und jede Stadt oder 
Burg seines Fürstentums, die etwa in seine Hände fallen würde, sofort 
den genannten beiden Herren auszuliefern. Aus der letzten Klausel 
geht hervor, daß er von seinem Lande außer Eisenach und der Wart- 
burg wohl nichts mehr zur freien Verfügung hatte. Was der König 
nun weiter im Sinne hatte, geht daraus hervor, daß er den Branden- 
burgern die von ihnen nachgesuchte Belehnung mit den von Diez- 
mann erworbenen Landesteilen der Lausitz versagte und daß er schon 
für den nächsten Monat einen Feldzug nach Thüringen ansetzte. 
Friedrich und Diezmann legten angesichts der drohenden Gefahr 
ihre noch wegen der Kirchberger Angelegenheit obschwebenden Miß- 
helligkeiten bei und wußten vor allen Dingen den schwachen Vater 
zur Nichtauslieferung der Wartburg zu bestimmen. Auf Geheiß des 
Königs belagerten nun die Erfurter Bürger, die auch schon lange von 
Reichsunmittelbarkeit träumten, den Landgrafen in der Wartburg und 
würden sie eingenommen haben, wenn nicht Friedrich und Diezmann, 
unterstützt von ihrem Schwager, dem Herzog Heinrich von Braun- 
schweig, rechtzeitig den Erfurtern und den mit ihnen es haltenden 
Eisenachern in den Rücken gekommen wären. Aber schon war ein anderer 
feindlicher Haufen im Anzuge unter Führung eines Herrn von Wilnow 
und schloß die Wartburg erneut ein, auf der sich Friedrich mit seiner 
jungen Gattin und dem jüngst geborenen Töchterchen befand. Noch 
entbehrte das Kind der heiligen Taufe und auf der Burg war zu- 
fällig kein Geistlicher. Da ritt der poetischen Sage nach, die freilich
	        
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