Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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erhärten. Mit zahlreicher Begleitung erschien er in Nordhausen; aber 
der Gegner blieb aus, und so verlegte der Kaiser das Gericht Ende 
November oder Anfang Dezember 1192 nach Altenburg, um nunmehr 
gegen den Markgrafen Albrecht als Beklagten zu verfahren, während 
er Hermann von jeglichem Verdachte eines Majestätsverbrechens frei- 
sprach. Ehe es aber zu weiteren Auseinandersetzungen kam, vermittelte 
Bernhard von Sachsen zwischen Albrecht und dem Landgrafen; wahr- 
scheinlich führte sie die gemeinsam empfundene Furcht vor der 
wachsenden Macht des Kaisers so rasch zusammen. Als dann nach 
der schon früher erwähnten Gefangennahme Richards Löwenherz von 
England des Kaisers Stellung wieder völlig gefestigt war, suchte 
auch Hermann wieder Fühlung mit ihm, nach der auch Heinrich 
Verlangen trug, da er auf dem Reichstage zu Worms im Juni 1193 
König Otkokar von Böhmen, den Schwager Hermanns, seiner Würde 
entsetzen mußte. In Worms erfolgte die völlige Verständigung 
zwischen dem Landgrafen und dem Kaiser. Zwei Jahre später söhnte 
sich Hermann mit einem alten Gegner seines Geschlechtes, mit dem 
Erzbischof Konrad von Mainz aus, mit dem sowohl sein Bruder, als 
auch er in immer neuem Hader wegen der in Thüringen belegenen 
Güter des Erzstiftes lag. Mit wechselndem Erfolge wurde 1194 und 
1195 namentlich auf hessischem Boden gefochten, doch neigte sich das 
Glück mehr auf die Seite Hermanns und schließlich kam auf dem 
Pfaffenberge, unweit Melsungen, 1195 ein für Hermann nicht un- 
günstiger Vergleich durch Vermittelung der Abte von Fulda und Hers- 
feld zu stande. Die Vermählung Hermanns, dessen erste Gattin, 
Sophie, im Jahre 1195 gestorben war, mit der ebenfalls Sophie 
heißenden Nichte des Erzbischofs, die Ende 1195 oder Anfang 1196 
gefeiert wurde, besiegelte die Versöhnung. Da die zweite Frau, eine 
Tochter des Herzogs Otto von Bayern, eine Schwester des derzeitigen 
Herzogs Ludwig von Bayern war, so brachte Hermann die neue Ehe 
auch mit diesem süddeutschen Fürstengeschlechte der Wittelsbacher in 
Verbindung und hob sein Ansehen unter den Reichsfürsten. Von den 
gleichzeitig stattgehabten Kämpfen mit Albrecht dem Stolzen, dem 
Meißner Markgrafen, ist schon berichtet worden. 
Die bekannten Pläne des Kaisers, die Krone in seinem Hause 
erblich zu machen, wofür er den Fürsten die Erblichkeit ihrer Lehen
	        
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