— 34 —
Als nun nach dem Tode seiner ersten Gemahlin (818) Ludwig
der Fromme alsbald (819) wieder heiratete und ihm die zweite Gattin
Judith aus dem alamannischen Geschlechte der Welfen 823 einen Sohn
gebar, der Karl, nachmals der Kahle, genannt wurde, da war Ursache
zu reichzerstörender Zwietracht genug vorhanden, denn die Mutter
ruhte natürlich nicht eher, als bis auch ihrem Sohne 829 mit Ver-
letzung des Teilungsgesetzes von 817 ein Gebiet, und zwar das
Siegel und Münzen Ludwigs des Frommen.
1. Vs. Belorbeertes Brustbild. Umschrift: HLVDOVICVS INP AVG.
Rl. Schiff mit Ruder auf den Wellen. Umschrift: DoRESTATVS
(d. h. zu Duurstede, einer alten Pfalz am Niederrhein, heute
Wilkk te Duurstede, geprägt).
2. Vs. Kreuz im Felde, in jedem Winkel eine Kugel. Unschrifte:
HLVDOVICVS IMP.
Rs. Kirchengebäude. Umschrift: XPISTIANA RELIGIO.
westlich an Bayern anstoßende Alamannien gegeben wurde. Dagegen
empörte sich erst Lothar mit Pipin (830), dann dieser allein 832,
dann 833 alle drei älteren Brüder gegen den Vater und zwangen
ihn unter der wenig ehrenvollen Mithilfe des Papstes Gregor IV. auf dem
Lügenfelde bei Colmar zur Abdankung, Lothar sogar zu erniedrigender
Kirchenbuße. Doch setzten im folgenden Jahre die beiden jüngeren
Söhne Pipin und Ludwig den Vater wieder ein und ließen es ge-
schehen, daß ihr ältester Bruder nach Italien verbannt und ihr Stief-
bruder sodann (837) einen bedeutenden Reichsteil zugewiesen bekam.
Pipin starb 838, während in demselben Jahre Ludwig die Fahne der