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erwähnt, an der am 1. Mai 1236 erfolgten Heiligsprechung seiner
Schwägerin Elisabeth zu Marburg. Des Kaisers gespannt werdendes
Verhältnis zu dem Babenberger Friedrich von Ssterreich veranlaßte
durchaus keine Änderung in der Parteistellung des Landgrafen. Er
half zu Augsburg des Herzogs Achtung beschließen und zu Wien, in
der vom Kaiser eingenommenen Hauptstadt des Gegners, des Kaisers
zweiten Sohn, Konrad, zum deutschen Könige wählen. Dieses treue
Festhalten an der Sache des Kaisers bewährte Heinrich zunächst auch
in dem neu ausbrechenden Kampfe zwischen jenem und dem Paypste,
als dieser, ermutigt durch Friedrichs Niederlage bei Brescia, über ihn
am 20. März 1239 den Bann aussprach. Wenn er auch kurz vor-
her, im Februar 1239, die Schwester des mit dem Kaiser so arg ver-
seindeten Friedrich von Ssterreich heiratete und die Hochzeitsfeierlich-
keiten mit herausforderndem Gepränge in Wiener Neustadt begangen
wmden, so stand er doch auf dem vom Kaiser berufenen Tage zu
Eger im Juni 1239 auf einem durchaus kaiserlichen Standpunkte.
Offenbar ward er hierbei von seinem Bruder beeinflußt, der nach
dem Tode des immer versöhnend thätigen Hermanns von Salza — er
starb merkwürdigerweise am selben 20. März 1239, der den endgültigen
Bruch zwischen Gregor IX. und Friedrich II. brachte — an dessen
Stelle Ordensmeister der Deutschritter geworden war. Ihn beauf-
tragten die zu Eger versammelten Fürsten mit der Aufgabe, wenn
möglich eine Versöhmung zwischen den beiden kämpfenden Teilen zu
stande zu bringen. Während die geistlichen Fürsten sich auf ein ge-
wöhnliches Beglaubigungsschreiben beschränkten, erließ der Landgraf
mndd mit ihm eine Reihe weltlicher Fürsten einen ernst gehaltenen
Warnungsbrief, worin sie darauf hinwiesen, daß sie bei fortgesetztem
unnötigen Konflikte zwischen dem Kaiser und dem Papste stets auf
der Seite des ersteren stehen würden. Er nahm danmit dieselbe
Stellung ein wie der Markgraf Heinrich der Erlauchte von Meißen
und teilte mit ihm auch die zu Ostern 1240 über diesen und
andere verhängte Exkommunikation, die auch den wieder mit dem
Kaiser ausgesöhnten Friedrich von Osterreich betraf. Die Sendung
Konrads, des Deutschmeisters, konnte unter solchen Umständen keinen
Erfolg haben; zudem starb der wohlgesinnte Mann am 27. Juli 1240.
Doch auch Papst Gregor starb am 21. August 1241 und mit ihm