Reiterkampf.
Darstellung (Josuas Schlacht gegen Amalek) aus dem Hortus deliciarum der
Abtissin Herrod von Landsberg (1160—1175), dem Hauptquellenwerk für das
Kostüm und die Bewaffnung jener Zeit. Der „Haubert“ hat bis zum Knie reichende
Hosen und Armel mit daransitzenden Däumlingshandschuhen. Der Unterschenkelschutz
ist hinten genestelt. Der Helm zeigt den normännischen Typus mit Versuchen ein
Visir zu finden. Der Schild hat ebenfalls noch die normännische große Form.
Das Schwert ist breit und zum Schlagen.
zunehmenden Bedeutung des Rossedienstes; denn der Krieg war bis
ins 14. Jahrhundert hinein entweder nur oder doch wesentlich ein
„reitender Krieg“", zu dessen Führung der Fürst seine Vasallen und
Ministerialen entbot, während Jußvolk erst mit der zunehmenden
Macht der Städte erscheint. Obgleich nach sächsischem Lehnrechte die
vom Fürsten aufgebotene Mannschaft auf eigene Kosten anderthalb
Monate dienen sollte, so wurde sie doch meist vom Fürsten auf die
eigene Tasche genommen. Der Bedarf an reitender Mannschaft nahm
mit der Häufigkeit der Kriegszüge nach Italien und der Fehden der Fürsten
gegeneinander zu. Darum nahmen mächtigere Edle gern freigeborene
junge Leute in ihren Dienst, um sie im Waffenhandwerk zu unterweisen.
Es bildete sich der Brauch aus, schon sieben= bis achtjährige Knaben
„an den Hof“ zu ziehen und sie in feiner höfischer Sitte zu unter-
weisen; namentlich wurde das „kint“ oder das „zunkherrelin“ dem
Dienste der Dame des Hauses zugeteilt; es war das die Vorbereitung
zu dem im 13. Jahrhundert so reichlich entwickelten Frauendienst.
Auch wurde der Junker neben körperlichen Übungen, wie im Laufen,