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neuen Entwickelung, indem da schon 1227 neben dem markgräflichen
Vogte vierundzwanzig Geschworene aus der Bürgerschaft und 1241 auch
Ratmannen genannt werden. In Leipzig wird 1270 noch der mark-
gräfliche Schultheiß allein als Vorstand der Stabtverwaltung erwähnt,
seit 1272 zusammen mit Ratmannen, 1292 zusammen mit dem Bürger-
meister 1294 waren dann auch zu Freiberg die Vierundzwanzig ohne
den Vogt nach der Verordnung Friedrichs des Freidigen gewaltig,
sein Recht zu rügen und alles dasjenige festzusetzen, was ihm, der
Stadt und dem Bergwerke nützlich wäre.
Es ist früher darauf hingewiesen worden, daß in jener ersten
Kulturperiode, die wir etwa bis Konrad den Großen von Wettin für
die meißnischen Lande rechneten, von einem entwickelten städtischen
Handwerke noch nicht die Rede war. Noch waren damals auf jedem
Herrenhofe die Arbeitshäuser, in denen die Hörigen den Bedarf des
Hauses anfertigten. Es stellte sich aber allmählich heraus, daß die
städtische Arbeit wegen des reichlicheren Zusammenflusses von Roh-
material und Arbeitskräften sich billiger gestaltete. Zudem verlangte
der intensiver werdende Anbau des Ackers alle verfügbaren Arbeits-
krüfte, abgesehen davon, daß der hörige Arbeiter gern nach der Stadt
entwich, um dort in freier Luft frei zu werden, wie der alte für
Thüringen auch durch eine Verordnung Albrechts des Entarteten
seinem Simme nach bestätigte Rechtsgrundsatz besagte. Anfänglich war
der städtische Handwerker in seinem Betriebe durch seine wirtschaftliche
Lage beschränkt gewesen. Nur spärliches Werkzeug besaß er, nicht
entfernt war er in der Lage, mit allein von ihm gestellten Rohstoffen
auf eigene Gefahr zu arbeiten. Er hatte anfänglich auf Kosten des
jeweiligen Kunden mit dem Material gearbeitet, das er von diesem
erhielt. So wurde dem Schmiede das Eisen, dem Kerzengießer das
Wachs, dem Schreiner das Holz, dem Kannengießer Zinn, dem Ofen-
scher Kacheln, Dachsteine, Lehm und Haare von den Kunden geliefert.
Aber aus dieser Abhängigkeit arbeitete er sich durch seiner Hände
Fleiß empor, er that sich mit anderen seines Gleichen zusammen, um
das Rohmaterial reichlicher und besser mit geeinten Mitteln erwerben
zu können, oder auch um kostspieligere Einrichtungen, wie Walkmühlen,
Bleichereien, Tuchrahmen zu beschaffen. Auf diese Art hat man sich
wohl das Entstehen der Zünfte zu denken, deren Anfänge in Dunkel