Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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bruch kam, wurde von ihm ohne rechten Ernst nur als eine Demon- 
stration gegen Philipp VI. geführt. So hatte auch Friedrich der 
Ernsthafte, der vor seinem Abzuge aus Thüringen 1338 einen be- 
sonderen Landfrieden aufgerichtet und bei dem vermeintlichen Ernste 
der Lage sein Testament gemacht hatte, keine Gelegenheit, sich durch 
besondere Heldenthaten auszuzeichnen. In der Picardie traf er mit 
dem Könige von England zusammen und dieser fand den jungen Fürsten 
würdig des Ritterschlages, den er bisher noch nicht erhalten. Seinem 
Wunsche gemäß empfing Friedrich das Schwert aus der Hand des 
Mannes, der noch nie aus der Feldschlacht geflohen sei, und als diesen 
bezeichnete er selbst den treuen Vasallen seines Hauses, den schon 
früher genannten Friedrich von Wangenheim. Am folgenden Tage 
erhielt er nach feierlicher Messe den Rittersegen. Bald darnach zog 
er, vom englischen Könige reich mit Kleinodien und mit den nach da- 
maliger Anschauung viel wertvolleren Reliquien beschenkt, nach Hause 
zurück. Die letzteren verehrte er dem Elisabethkloster, das er unterhalb der 
Wartburg in früherer Zeit gestiftet hatte, als er von einer zu Pegau 
erhaltenen Turnierwunde Genesung gefunden hatte. Im übrigen machte 
er, wie der Eisenacher Chronist Rothe erzählt, zur Feier der Rückkehr 
„do ze Isenache seynen volgirn eyne schone wirtschaft". 
Die Abwesenheit des Landgrafen, so kurz sie gewesen war, hatte 
doch den alten Gegnern der landgräflichen Gewalt den Kamm wieder 
schwellen lassen. Raubritter mußten auf ihrem Schlosse zu Nebra 
gezüchtigt werden. Dann hatten die Erfurter einen Streit mit dem 
Grafen Günther von Schwarzburg, lagen eine Zeit lang verwüstend 
vor dessen Stadt Arnstadt, wurden zwar auf der Heimkehr von dem 
nachsetzenden Grafen überfallen und ziemlich geschädigt, nahmen aber 
dabei durch die Hand des Junkers Johann von Bechstedt, der dafür 
von der Stadt vierzig Schock Groschen zur Verehrung erhielt, den 
Grafen gefangen mit vielen anderen adeligen Herren, deren Lösegeld 
dann der Stadt über die aufgelaufenen Kosten hinweghalf. Es war 
dies aber nur das Vorspiel zu einem großen Kampfe, der unter den 
Namen der Grafenfehde bekannt ist. Nach der Erzählung des oben 
erwähnten Chronisten hub sich die Sache folgendermaßen an. Im 
Jahre 1342 wurden Graf Günther von Schwarzburg und Graf 
Hermann von Weimar auf dem Rathause zu Erfurt von dem Magistrat
	        
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