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Die Feste Koburg
in ihrer heutigen Gestalt.
Langensalza befand sich im Besitze dreier Herren von Salza, die auf
der Dreyburg hausten und deren Namen uns schon ab und zu in der
thüringischen Geschichte begegnet ist. Zwei von diesen Besitzern ver-
kauften nun ihren Anteil an den Kurfürsten und Erzbischof von Mainz,
Heinrich III. von Virneburg (1328—1353), der dritte aber den seinen
an den Landgrafen. Diesen wollte der Kurfürst nicht als Mitbesitzer
dulden. Er legte sich, ehe es der Landgraf hindern konnte, in die
umstrittene Stadt und als jener zur Belagerung herankam, spotteten
die Mainzer seiner von der Mauer herab. In einem Treffen vor
der Stadt wurden die Mainzer zurückgeschlagen. Von einer Anhöhe
herab warf dann der Landgraf den ersten Brandpfeil in die Stadt,
andere folgten; bald stand die Stadt, die ja nach der damals noch
üblichen Bauart mit viel Holz erbaut war, an mehr als zwanzig
Stellen in Flammen. Die geängsteten Bürger drängten nach den
Thoren, um wenigstens das nackte Leben zu retten, sahen sich hier
aber durch die Mainzer Kriegsknechte zurückgewiesen. So stürzten sich
viele in den Stadtgraben. Nahe an tausend Menschen kamen so ums
Leben. Schließlich mußten auch die Mainzer nachgeben und ihr Erz-
bischof schloß am 16. August 1346 einen Vergleich, durch den er
Friedrich zur Hälfte, also nicht bloß zu einem Drittel, als Mitbesitzer
anerkannte. 1387 kam dann auch die andere Hälfte an Friedrichs
Nachfolger.
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