Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Falls an diesem Tage der Rest der Schuld, 4000 Mark, nicht beglichen 
worden sei, sollten gewisse Teile der Lausitz als Pfand gelten. 
Doch trotz weiterer Verhandlungen im März 1347 zu Nürnberg zahlte 
Ludwig weder, noch übergab er die Pfandstücke. — Der Kampf in 
Tyrol führte jedoch für Karl zu leinem Erfolg, auch am Rheine 
wußten sich die Wittelsbacher mit Unterstützung der Städte zu halten. 
Karl ging im August nach Böhmen, um einen großen Feldzug gegen 
Ludwig vorzubereiten; da schuf ihm der Tod freie Bahn. Unerwartet 
starb Ludwig in der Nähe von München auf einer Bärenjagd am 
11. Oktober 1347 am Schlagflusse. 
In merkwürdigster Weise, wie es nur in einem Wahlreiche 
möglich ist, das noch so viele ideale Rechte und eingebildete Größen 
erblich überkommen hatte, wie das heilige römische Reich deutscher 
Nation, wandelte sich die Lage für die überlebenden Beteiligten, namentlich 
aber für den Landgrafen Friedrich. Sein mit einer geringen, bald 
wieder gebesserten Ausnahme treues Verhalten gegen den bisherigen 
Kaiser bewies seine zuverlässige und ehrenhafte Gesinnung; diese mußte 
ihn jeder Partei wert machen. Erst mit ihm erhielt die bayerische 
Partei die rechte Stütze, und ohne ihn konnte der überhaupt vorsichtig 
angelegte Gegenkönig Karl einen gedeihlichen Anfang seiner Herrschaft 
auch nicht erhoffen. — Die brandenburgisch-bayerische Partei hatte 
anfangs ihr Augenmerk auf König Eduard III. von England gerichtet; 
der aber meinte mit Recht, in Übereinstimmung mit seinem Parlament, 
zu seinen französischen Unternehmungen kein deutsches Abenteuer fügen 
zu dürfen, und lehnte ab. Nunmehr erschien niemand geeigneter als 
Landgraf Friedrich, sowohl seiner Charaktereigenschaften und seines 
Landbesitzes wegen, als auch wegen seiner Verwandtschaft, da er ja 
Schwiegersohn des verstorbenen Kaisers und Enkel jener unglücklichen 
Margarethe von Stauffen, war. Zwar die Gattin war ihm im Tode 
schon vorangegangen; dafür war man bereit, ihn mit Beatrix von 
Holland, der nachgelassenen Witwe Ludwigs, zu verehelichen. Die 
beiden so gesinnten Fürsten, nämlich die beiden Wittelsbacher Rudolf 
von der Pfalz und Ludwig von Brandenburg und mit ihnen der 
abgesetzte Erzbischof von Mainz, Heinrich von Virneburg, und Herzog 
Erich von Sachsen-Lauenburg, der die sächsische Kurwürde seinem witten- 
bergischen Vetter Rudolf streitig machte, kamen Anfang Juni 1348,
	        
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