Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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erklärung seiner Ehe mit Margarethe Maultasche und Aufhebung des 
Kirchenbannes hinwirken zu wollen, machte er am 26. Mai 1349 
seinen Frieden mit Karl als mit seinem rechtmäßigen Kaiser. Am 
selben Tag verzichtete der vor Eltweil im Mainzischen liegende Günther, 
angesichts der ihn umlagernden Truppen Karls, gegen eine Abfindungs- 
summe von 20 000 Mark Silbers für die bisher gehabten Unkosten 
auf die fernere Aufrechterhaltung und Führung des königlichen Titels. 
Er war damals schon ein schwerkranker Mann; wenige Tage darauf 
ist er, am 14. Juni 1349, zu Frankfurt a. M. gestorben. Das Volk 
raunte sich das übliche Gerücht von Gift zu; Karl hatte nicht nötig, 
zu solchen Mitteln seine Zuflucht zu nehmen. Für ihn war Günther 
so wie so ein politisch toter Mann. — Ganz ehrlich hatte es Karl 
mit der Anerkennung der Wittelsbacher doch nicht gemeint. Er leistete 
die versprochene Hilfe gegen den falschen Waldemar nicht; ja, offen- 
bar mit Rücksicht auf seine askanischen Bundesgenossen anerkannte er 
den letzteren noch einmal am 15. August 1349 als echten Waldemar. 
Erst die Hilfe des Königs Waldemar IV. von Dänemark, der ja mit 
Ludwig verschwägert war, verhalf diesem wieder einigermaßen zu 
seinem Rechte. Endlich erklärte sich Karl bereit, zu Bautzen am 
14. Februar 1350, den falschen Waldemar endgültig aufzugeben und 
nicht nur Ludwig den Alteren, sondern auch seine Brüder Ludwig den 
Römer und Otto von Brandenburg mit der Kurwürde, der Mark 
Brandenburg und der Lausitz zu belehnen. Dafür sollten ihm die 
immer noch im Besitze der Wittelsbacher befindlichen Reichskleinodien 
ausgeliefert und Bautzen und Görlitz abgetreten werden. Als Nach- 
spiel wurde noch eine Komödie inszeniert. Der falsche Waldemar 
mußte seine Person und Abstammung zu Nürnberg im April 1350 
einem Fürstengerichte unter dem Vorsitze des Pfalzgrafen Ruprecht 
noch einmal zur Prüfung vorlegen und hier wurde nun mit einem 
Male die Unechtheit der Dokumente und sonstigen Beweise erfunden 
und der falsche Waldemar für einen Betrüger erklärt und seiner an- 
gemaßten Würden entsetzt. Noch währten eine Zeit lang die Kämpfe 
in Brandenburg mit den Anhängern des falschen Waldemar fort, 
namentlich da die Wittelsbacher sich wieder anders über die Verwaltung 
verständigten, indem der ältere Ludwig Tyrol und Oberbayern nahm 
und dafür die Mark seinen Brüdern, dem römischen Ludwig und Otto
	        
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