Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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bürtigen Herkunft Arnulfs Anstoß genommen und wollten nicht noch 
ein zweites Mal billige Gelegenheit zum Widerspruch bei den kaiser- 
feindlichen Parteien schaffen. Überdies gebar 893 Oda, Arnulfs Gattin 
einen Sohn, der nach dem Urgroßvater Ludwig genannt wurde. Erz- 
bischof Hatto von Mainz und Bischof Adalbert von Augsburg, Arnulfs 
Vertraute und Ratgeber, hoben ihn aus der Taufe und sorgten dann 
für seine Erziehung. Dieser sechsjährige Knabe wurde nun von den 
deutschen Reichsfürsten zum Nachfolger Arnulfs ausersehen. „Wehe 
dem Reiche, des König ein Kind ist,.“ rief der Bischof Salomon von 
Konstanz mit seinem Namensvetter, dem biblischen Weisen, aus. Er 
hatte nur zu recht, denn Ordnung und Sicherheit nahmen im Reiche 
mit jedem Tage mehr ab, und es regte sich allenthalben der Wider- 
stand gegen die Regierung eines Kindes, die in Wirklichkeit von einem 
ehrgeizigen Geistlichen, dem Erzbischof Hatto von Mainz, ausgeübt 
wurde, demselben Hatto, an dessen Name sich die wunderliche Sage 
vom Mäuseturm bei Bingen knüpft. — Während Ludwigs des Kindes 
Herrschaft kam der lange schon glimmende Zwist zwischen den Konradinern 
und Babenbergern zum Ausbruche, zu derselben Zeit, da die Ungarn 
mit ihren verhereenden Schwärmen ins Reich einbrachen und mehr als 
sonst Einigkeit im Innern und eine thatkräftige Oberleitung Bedürfnis 
war. Vor dem starken Arme Amulfs sich fürchtend, hatten die beiden 
feindlichen Häuser Ruhe gehalten; Ludwigs Ansehen war noch nicht 
groß genug, um die Leidenschaften zu bändigen. So zog 902 Adalbert, 
Poppos Neffe, mit seinen Brüdern Adalhart und Heinrich von seiner 
Burg Babenberg in das Gebiet seines Nachbars, des Würzburger 
Bischofs Rudolf, dann in das der Grafen Gebhard und Eberhard und 
verwüstete es. Schon aber hatten diese ihre Mannen versammelt, und 
in der nun folgenden Schlacht erlitten die Babenberger eine empfind- 
liche Niederlage. Der eine der Brüder, Heinrich, wurde in der Schlacht 
getötet, der zweite, Adalhart, gefangen genommen und gewissermaßen 
zur Sühne für den in der Schlacht tötlich verwundeten Konradiner 
Eberhard enthauptet. So blieb Adalbert allein übrig, um den Tod 
der Brüder zu rächen. Schon im folgenden Jahre fiel er verwüstend 
in die Güter des Würzburgers ein und zwang die Witwe Eberhards, 
mit ihren Söhnen im harten Winter aus ihrem Eigen zu fliehen und 
jenseits des Spessart bei ihren Schwägern Zuflucht zu suchen. Darauf-
	        
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