Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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hin wandten sich die Konradiner an den König, d. h. an den Erzbischof 
Hatto von Mainz, und nun saßen Bischöfe und Grafen aus Franken, 
Bayern, Schwaben, Thüringen und Sachsen zu Gericht über den 
Babenberger. Heinrichs und Adalharts Güter wurden Adalbert ab- 
gesprochen und für den kaiserlichen Fiskus eingezogen. Eine Zeit lang 
schien die Ruhe wieder hergestellt zu sein, bis Ende 905 oder Anfang 
906 die lothringischen Verhältnisse die Konradiner in Anspruch nahmen. 
Wahrscheinlich im Einvernehmen mit den gegen die Konradiner in 
Waffen stehenden lothringischen Grafen Gerhard und Matfrid be- 
gann Adalbert den Kampf, und diesmal lächelte ihm das Glück. In 
der Nähe von Fritzlar traf Adalbert auf die Heerhaufen Konrads 
und schlug sie am 26. Februar 906; Konrad selbst fiel, von vielen 
Wunden tödlich getroffen. Wiederum trat der König, oder vielmehr 
die hohe Geistlichkeit für die Konradiner ein. Adalbert wurde vor 
einen Reichstag nach Tribur gefordert; er erschien nicht. Nun wurde 
ein Heer, vornehmlich von Franken und Schwaben, zusammengezogen 
und Adalbert auf seiner Burg Theres in der Nähe von Schweinfurt 
belagert. Der Abfall eines seiner Genossen, des Egino, ließ Adalbert 
die Fortsetzung des Kampfes unmöglich erscheinen; er ließ das Burg- 
thor öffnen und erschien in demütigem Aufzuge vor dem jungen Könige. 
der persönlich sich an die Spitze des Heeres gestellt hatte. Aber man 
erkannte wohl, daß die gezeigte Reue geheuchelt sei; kurzerweise 
wurde Adalbert ergriffen und am 9. September 906 enthauptet. Seine 
Lehen und Besitzungen wurden für verfallen erklärt und der König 
verteilte sie an die Edlen seines Gefolges, unter denen namentlich 
Hatto von Mainz und der jüngere Konrad, der Sohn des bei Fritzlar 
gefallenen, berücksichtigt wurden. Das war das Ende der sogenannten 
Babenbergischen Fehde, die ganz Mitteldeutschland in Atem gehalten 
hatte und in der Folge auch für Thüringen von Wichtigkeit sein sollte. 
Denn angelockt von diesen inneren Zerwürfnissen und auch wohl ins- 
geheim aufgestachelt durch die Slaven, die in den Verlegenheiten des 
Reichs die beste Möglichkeit zur Erlangung ihrer Freiheit sahen. 
machten die Ungarn 908 jenen verheerenden Einfall in Thüringen, in 
dessen Bekämpfung, wie schon erwähnt wurde, Graf Burchard in der 
Gegend von Eisenach oder vielleicht südöstlicher, bei Saalfeld, seinen 
Tod fand. Im Jahre vorher war gegen denselben Feind Markgraf
	        
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