Reitersiegel Friedrichs des Streitbaren.
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s friderici ducis: saxonie: sac: romani · ĩperij: archimarscalli:
thurig lantg--et march: misnen : ⁊c
Nach der Belehnung mit Kurfachfen erfolgte eine vollständige Umgestaltung des
wettiner Wappens, da in die Belehnung Fahne, Zimier und Schild mit ein-
bezogen waren. Das Hauptgewicht ward auch äußerlich im Siegel auf Kursachsen
gelegt, indem Kampfschild und Helmschmuck desselben angenommen und die Fahne
mit den Kurschwertern belegt wurde. Auf das Siegelfeld verwiesen wurden Meißen (im
Rücken) und Thüringen (am Pferdekopf), der Adler der Pfalz Sachsen und die See-
blätter der Grasschaft Brena. Von einer Unterbringung der Wappen auf der Pferdedecke
ist seit 1423 endgültig abgesehen worden. — Das Wappen des Herzogtums Sachsen
ist der seit Bernhard von Askanien vom Jahre 1180 geführte schwarz-goldene
Balkenschild, zu dem Herzog Albrecht I. (gest. 1260) den Rautenkranz zugefügt hatte,
dessen Herkunft und Bedeutung ein bisher noch immer nicht vollständig und un-
zweifelhaft gelöstes Problem ist. Der sächsische Helmschmuck ist seit dem Ende des
13. Jahrhunderts ein breitkrempiger spitzer Hut mit den Figuren des sächsischen
Schildes und einem großen Pfauenbusch besteckt; seit dem Ende des 14. Jahr-
hunderts befindet sich an dem Hut eine Krone statt der aufgeschlagenen Krempe.
Diese Form ward in das wettinische Wappen ausgenommen und mit dem neu-
geschaffenen sogenannten Stechhelm in Verbindung gebracht. Die Helmdecke ist
klein und zierlich, an den Rändern gezattelt. — Das Wappen des Erzamtes als
Reichsmarschälle, zwei gekreuzte rote Schwerter auf schwarz-weißem Grunde, führten
die sächsischen Kurfürsten seit 13871. — An der Rüstung nimmt man die starke
Einschnürung in der Taille wahr, den Unterleib bedeckt eine Folge von über-
einandergreifenden Stahlreifen; die Beine stecken in Eifenschienen.
(Nach Posse.)
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