Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

  
Siegel Friedrich des Sanftmütigen. 
Umschrift: s fridertci: ducis: saronie: thüringie: lantgravif: et marchionts 
Es ist das kleine oder Sekretsiegel, wie es sein Vater Friedrich der Streitbare nach 
Erwerbung der Kur schuf. Auch als großes Majestätssiegel führten beide dasselbe 
Bild, nur die Umschriften waren verschieden. Die Wappen der Hauptländer waren 
im Vierpaß geordnet. Mittelschild: Herzogtum Sachsen, darüber die Kurschwerter, 
unten Pfalz Sachsen, rechts Thüringen, links Meißen. (Nach Posse.) 
gebnis auseinander und es vergingen fünf Jahre gemeinschaftlicher 
Verwaltung. Darnach kamen am 10. September 1445 die Brüder in 
Altenburg zusammen und, entgegen dem sonst üblichen sächsischen 
Rechte, teilte Wilhelm und der ältere Friedrich wählte. Meißen und 
Thüringen waren die beiden Hauptteile, das Osterland ward teils zu 
Meißen, teils zu Thüringen geschlagen, das auch noch die fränkischen 
Besitzungen zugewiesen erhielt. Gemeinschaftlich blieben, wie auch bei 
früheren ähnlichen Teilungen, Freiberg und seine Erzbergwerke. Auch 
die Schulden wurden geteilt; sie beliefen sich auf 283 053 Gulden und 
59 Groschen. Doch scheint Meißen als der reichere Besitz gegolten 
zu haben, denn dessen Besitzer sollte 71412 Gulden 18 Groschen 
mehr als der andere auf sein Konto nehmen, dafür aber einige oster- 
ländische Orte wiederverkäuflich erhalten. Wilhelm drang auch auf 
Teilung des Herzogtums Sachsen, sah sich aber durch den Hinweis 
auf die Goldene Bulle zurückgewiesen; er behauptete freilich, daß er 
nie um seine Einwilligung gefragt worden sei und darum die Goldene 
Bulle auch nicht anerkennen könne. Doch einigte man sich hierüber. 
Schlimmer war es bei der Wahl der Gebietshälften. Friedrich wählte 
entgegen den Erwartungen seines Bruders und dessen Freunde Thü-
	        
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