Siegel Friedrich des Sanftmütigen.
Umschrift: s fridertci: ducis: saronie: thüringie: lantgravif: et marchionts
Es ist das kleine oder Sekretsiegel, wie es sein Vater Friedrich der Streitbare nach
Erwerbung der Kur schuf. Auch als großes Majestätssiegel führten beide dasselbe
Bild, nur die Umschriften waren verschieden. Die Wappen der Hauptländer waren
im Vierpaß geordnet. Mittelschild: Herzogtum Sachsen, darüber die Kurschwerter,
unten Pfalz Sachsen, rechts Thüringen, links Meißen. (Nach Posse.)
gebnis auseinander und es vergingen fünf Jahre gemeinschaftlicher
Verwaltung. Darnach kamen am 10. September 1445 die Brüder in
Altenburg zusammen und, entgegen dem sonst üblichen sächsischen
Rechte, teilte Wilhelm und der ältere Friedrich wählte. Meißen und
Thüringen waren die beiden Hauptteile, das Osterland ward teils zu
Meißen, teils zu Thüringen geschlagen, das auch noch die fränkischen
Besitzungen zugewiesen erhielt. Gemeinschaftlich blieben, wie auch bei
früheren ähnlichen Teilungen, Freiberg und seine Erzbergwerke. Auch
die Schulden wurden geteilt; sie beliefen sich auf 283 053 Gulden und
59 Groschen. Doch scheint Meißen als der reichere Besitz gegolten
zu haben, denn dessen Besitzer sollte 71412 Gulden 18 Groschen
mehr als der andere auf sein Konto nehmen, dafür aber einige oster-
ländische Orte wiederverkäuflich erhalten. Wilhelm drang auch auf
Teilung des Herzogtums Sachsen, sah sich aber durch den Hinweis
auf die Goldene Bulle zurückgewiesen; er behauptete freilich, daß er
nie um seine Einwilligung gefragt worden sei und darum die Goldene
Bulle auch nicht anerkennen könne. Doch einigte man sich hierüber.
Schlimmer war es bei der Wahl der Gebietshälften. Friedrich wählte
entgegen den Erwartungen seines Bruders und dessen Freunde Thü-