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seines Herrn mitgeteilt, deren Verwirklichung ihn zu einem ergebenen
Bundesgenossen des Königs machen würde. Trotz der eingestreuten
Winke und Warnungen und trotzdem daß Herzog Johann von Görlitz,
Wenzels jüngster Bruder, darauf einging, daß für die von Karl IV. und
von Wenzel an Wilhelm geschuldeten Gelder die Städte Pirna, Mühlberg,
Stolberg, Mylau, Schöneck, Strehla, die Lehen derer von Plauen,
Schönburg und Colditz, soweit sie im meißner Lande gelegen seien,
zum Pfande gesetzt werden sollten, verhielt sich Wenzel dennoch ab-
lehnend. Daraufhin verständigte sich Wilhelm am 18. Dezember 1393
mit den Verschworenen, welcher Verständigung im Februar 1394 ein
eigentliches Bündnis folgte; der Preis für Wilhelms Übertritt waren
eine Reihe von märkischen Städten, die als Pfand für die auf
12 000 Goldgulden geschätzte Hilfe Wilhelms ihm von Jobst von
Mähren überantwortet wurden. Der Landeshauptmann Lippold von
Bredow erhielt deshalb von Jobst den Befehl, die genannten Städte zur
gemeinsamen Huldigung zu entbicten. Da wir wissen, daß die Mark
Brandenburg seiner Zeit von Karl IV. seinem Sohne Sigismund ver-
schrieben wurde, so muß diese Verpfändung auffallen; Sigismunds Geld-
not aber und der Erwerb der ungarischen Königskrone hatten ihn
genötigt, die Mark an seinen Vetter Jobst zu verpfänden, ohne sich darum
der kurfürstlichen Hoheitsrechte zu begeben. Jedenfalls verfügte nun
Jobst ganz in seinem Interesse über die Mark, die er überhaupt nur
als Geldquelle und Mittel für seine politischen Pläne betrachtete. Da
jedoch die genannten Städte sich mit dieser willkürlichen Behandlung
nicht einverstanden erklärten und Wilhelm die Huldigung nicht leisteten,
so hatte es dieser auch nicht so eilig, den Verschworenen die zugesagte
Hilfe zu bringen. Diese gingen mittlerweile weiter auf der einmal
eingeschlagenen Bahn und nahmen sogar am 8. Mai 1394 Wenzel
im Minoritenkloster zu Beraun gefangen. Unter starker Bedeckung
brachten sie ihn nach Prag; da aber die prager Bevölkerung zum
Könige hielt, und es diesem gelang, mit seinem Bruder Johann Ver-
bindungen anzuknüpfen, so führten die Verschworenen ihren Gefangenen
erst auf die Schlösser des mächtigen rosenbergischen Geschlechts und
dann nach dem Schlosse Wildberg bei Linz. Die Kunde von dieser
Gewaltthat erregte im Reiche großes Aufsehen. Nach den Bestim-
mungen der Goldenen Bulle berief Ruprecht von der Pfalz als Reichs-