— 732 —
die Fische im Teiche verbrennst.“ — Kunz war mit seinem Gefangenen
in die Nähe von Elterlein, bis zum nachmals darnach benannten
Fürstenberge, gekommen. Hier, in der Nähe der böhmischen Grenze,
machte er Rast, meinte er doch binnen weniger Stunden in Sicherheit
zu sein. Dem erschöpften Prinzen gestattete er, in der näheren Um-
gebung Erdbeeren zu suchen und ließ ihn in seiner sicheren Sorglosigkeit
aus den Angen; so konnte sich Prinz Albrecht einem Köhler, mit
Namen Georg Schmidt, auf den er zufällig traf, entdecken. Schon
hatte man in dieser Gegend von der altenburger That vernommen,
und der Köhler war sofort zur Hilfeleistung bereit, nachdem er noch
rasch seine Frau von der Sache unterrichtet hatte. Diese gab mit dem
Köhlermesser, dem sogenannten Zschörper, durch Anschlagen an die
Bäume das unter den Köhlern vereinbarte Notzeichen, worauf mehrere
herbeieilten und Schmidt beistanden, der sich schon an Kunz von
Kauffungen gemacht hatte. Dieser kam dadurch, daß er sich mit den
Sporen im Gestrüpp verwickelte, zu Fall und wurde nun zusamt
seinem Knappen Schweinitz dingfest gemacht. Die über ihren Fang
hocherfreuten Köhler brachten nun ihre Gefangenen und den geretteten
Prinzen nach dem Kloster Grünhain, dessen Abt Liborius Albrecht
ungesäumt nach Altenburg zurücksandte, während Kunz und Schweinitz
nach Zwickau gebracht wurden. — Mosen und Schönfeld hatten sich,
als sie allenthalben die Sturmglocken vernahmen, nicht weiter getraut
und sich mit dem Prinzen Ernst in der Nähe des Schlosses Stein
bei Hartenstein in der sogenannten, zwanzig Meter tiefen Teufelskluft,
nachher in Prinzenhöhle umgetauft, verborgen. Als ihnen nun durch
Zufall die Gefangennahme Kunzens bekannt wurde, traten sie mit dem
kurfürstlichen Oberamtmann Friedrich von Schönburg in Zwickau in
Unterhandlung wegen Auslieferung des Prinzen gegen freien Abzug.
Die Ubergabe erfolgte am 11. Juli auf Schloß Hartenstein, worauf
Mosen und Schönfeld eilten, außer Landes zu kommen.
Die beglückten Eltern bezeugten zunächst dem Himmel ihre Dank-
barkeit durch Gebete, kirchliche Feiern und fromme Stiftungen; auch
rings im Lande dankte man in Kirchen und Klöstern mit einem
Te Deum laudamus Gott für die wunderbare Errettung der Prinzen.
Den wackeren Köhler Georg Schmidt aber ließ der Kurfürst zu sich
entbieten, und da dieser in feiner Erzählung des Vorganges die Worte