Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

  
Siegel Wilhelm's III. 1477. 
Das Siegel zeigt die Wappen der einzelnen Länder in der von Friedrich dem 
Streitbaren für das kleinere Hauptsiegel eingeführten Anordnung im Vlerpaß. In 
der Mitte liegt das Herzoglum Sachsen, darüber der thüringer und der meißner 
Löwe, darunter der Adler der Pfalz Sachsen und die landsberger Pfähle. Es 
sehlen also die Kurschwerter. Sein großes Reitersiegel ward von Albrecht dem 
Beherzten weitergeführt. 
Umschrift: 8 wilhelmi ducis- sarxot- lätgvit thurlg et march misne. 
(Nach Posse.) 
Nach außen hin war Wilhelm wenig hervorgetreten. Er leistete 1465 
dem Landgrafen Ludwig von Kassel Zuzug in seiner Fehde gegen den 
Bischof Simon von Paderborn aus dem lippeschen Hause, bemühte sich 
1468 den Bruderzwist zwischen demselben Landgrafen und seinem Bruder 
Heinrich von Marburg zu schlichten, hatte vorübergehend Streit mit 
der Stadt Nürnberg, die dem Herzog eine ihm zukommende Ent- 
schädigungssumme nicht zahlen wollte und dafür das Gebiet Wilhelms 
passierende Kaufmannsgüter mit Beschlag belegt sah, und nahm 
endlich durch Sendung von Hilfstruppen an dem Kampfe des Kaises 
gegen Karl den Kühnen Anteil. Für die innere Gestaltung Thüringens 
war von Bedeutung, daß Wilhelm 1467 die Grafsschaft Käfernburg 
dem Grafen von Schwarzburg übertrug, der so schon mehrfach Lehns- 
träger von ihm war. 
Der Tod Wilhelms und der Anfall seiner Lande an die meißner 
Linie drängte zwar für den Augenblick die Trennungsgedanken wieder 
in den Hintergrund, und man war anfangs willens, die gemeinschaftliche
	        
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