Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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heimlich mit Matthias Frieden schließen werde. — Solchen Auftrag 
und solche Bedingungen in Händen, konnte sich Albrecht vor den Ständen 
seines Landes wohl rechtfertigen gegen gewisse im Munde der All- 
gemeinheit umlaufende Widerreden, und die Stände erklärten denn 
auch: „daß eine Entschuldigung der Hauptmannschaft wegen nicht not, 
obwohl Albrechts Gegenwart im Lande ganz tröstlich, notdürftig und 
nützlich sei." 
Albrecht erließ seinen Absagebrief an König Matthias am 9. August 
1487 und begann dann in entsprechender Zeit die Feindseligkeiten; daß 
jener sich darüber beklagte, dies sei eher geschehen, als er den Absage- 
brief erhalten, ist ein in jener Zeit beliebtes Mittel, die Gunst 
der öffentlichen Meinung für sich zu gewinnen. Albrecht wies den 
Vorwurf auch gebührend zurück. Schon um diese Zeit aber durfte 
ihm wohl bange um den Ausgang des Feldzuges werden. Den 
nachdem er von Nürnberg aus mit seinen sächsischen und anderen 
Reichstruppen aufgebrochen war und nach Linz kam, wo der Sammel- 
platz der kaiserlichen Truppen sein sollte, fand er weder das ausgemachte 
Kriegsvolk, noch Geschütz, noch vor allen Dingen Geld. Dementsprechend 
konnten- auch die Erfolge nur gering sein, für uns immerhin groß 
genug, um den Wert des Mannes zu erkennen. Sie reichten nicht 
hin, Wiener Neustadt, das sich noch gegen den Ungarn gehalten hatte, 
zu erretten, so sehr der Kaiser vorgab, daß ihm äußerst daran gelegen 
sei; man muß bedenken, daß die Stadt in ihrer Hilflosigkeit ihre Er- 
gebung schon auf den 2. Juli 1487 versprochen hatte; immerhin hielt 
sie sich doch noch bis zum 17. August, also bis zu der Zeit, da sich 
Albrecht vergeblich zu Linz nach den versprochenen Truppen und 
Kriegsmaterialien umsah. Kaiser Friedrich aber mit seiner energielosen 
Hinterlist, die fremdes Verdienst stets zu eigenem Nutzen zu verkleinem 
geneigt war, begann schon jetzt durch den Hinweis darauf, daß ihm 
an dem ganzen Kriege nur eben der Wiener Neustadt wegen etwas 
gelegen gewesen sei, seinen finanziellen Rückzug. Daß ihm Albrecht 
mit dem nur allzu berechtigten Hinweis auf die Unzulänglichkeit seiner 
Rüstungen antwortete, änderte an der Ansicht des Kaisers natürlich 
gar nichts. Solchen Verhältnissen gegenüber war Matthias in jeder 
Hinsicht im Vorteil, namentlich da ihm, dem Sieghaften, allenthalben 
Söldner zuströmten und er nach seinen langen Kriegen eine reiche
	        
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