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heimlich mit Matthias Frieden schließen werde. — Solchen Auftrag
und solche Bedingungen in Händen, konnte sich Albrecht vor den Ständen
seines Landes wohl rechtfertigen gegen gewisse im Munde der All-
gemeinheit umlaufende Widerreden, und die Stände erklärten denn
auch: „daß eine Entschuldigung der Hauptmannschaft wegen nicht not,
obwohl Albrechts Gegenwart im Lande ganz tröstlich, notdürftig und
nützlich sei."
Albrecht erließ seinen Absagebrief an König Matthias am 9. August
1487 und begann dann in entsprechender Zeit die Feindseligkeiten; daß
jener sich darüber beklagte, dies sei eher geschehen, als er den Absage-
brief erhalten, ist ein in jener Zeit beliebtes Mittel, die Gunst
der öffentlichen Meinung für sich zu gewinnen. Albrecht wies den
Vorwurf auch gebührend zurück. Schon um diese Zeit aber durfte
ihm wohl bange um den Ausgang des Feldzuges werden. Den
nachdem er von Nürnberg aus mit seinen sächsischen und anderen
Reichstruppen aufgebrochen war und nach Linz kam, wo der Sammel-
platz der kaiserlichen Truppen sein sollte, fand er weder das ausgemachte
Kriegsvolk, noch Geschütz, noch vor allen Dingen Geld. Dementsprechend
konnten- auch die Erfolge nur gering sein, für uns immerhin groß
genug, um den Wert des Mannes zu erkennen. Sie reichten nicht
hin, Wiener Neustadt, das sich noch gegen den Ungarn gehalten hatte,
zu erretten, so sehr der Kaiser vorgab, daß ihm äußerst daran gelegen
sei; man muß bedenken, daß die Stadt in ihrer Hilflosigkeit ihre Er-
gebung schon auf den 2. Juli 1487 versprochen hatte; immerhin hielt
sie sich doch noch bis zum 17. August, also bis zu der Zeit, da sich
Albrecht vergeblich zu Linz nach den versprochenen Truppen und
Kriegsmaterialien umsah. Kaiser Friedrich aber mit seiner energielosen
Hinterlist, die fremdes Verdienst stets zu eigenem Nutzen zu verkleinem
geneigt war, begann schon jetzt durch den Hinweis darauf, daß ihm
an dem ganzen Kriege nur eben der Wiener Neustadt wegen etwas
gelegen gewesen sei, seinen finanziellen Rückzug. Daß ihm Albrecht
mit dem nur allzu berechtigten Hinweis auf die Unzulänglichkeit seiner
Rüstungen antwortete, änderte an der Ansicht des Kaisers natürlich
gar nichts. Solchen Verhältnissen gegenüber war Matthias in jeder
Hinsicht im Vorteil, namentlich da ihm, dem Sieghaften, allenthalben
Söldner zuströmten und er nach seinen langen Kriegen eine reiche