Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

— 797 — 
Albrecht aufgerechnete bescheidene Summe von 24 000 Gulden auf—- 
kommen könne — Albrecht schickte den Burggrafen Hugo von Leisnig 
mit 800 Reisigen Maximilian und seinem wenig zuverlässigen Bundes- 
genossen Heinrich VII. von England zu Hilfe. Er selbst war noch 
immer durch allerhand niederländische Angelegenheiten in Anspruch 
genommen. Der Friede von Senlis vom 23. Mai 1493 endigte den 
fruchtlosen Krieg, der allerdings das einmal Geschehene nicht unge- 
schehen machen konnte, aber wenigstens die Herausgabe von Marga- 
rethens Mitgift zur Folge hatte. 
Maximilian hatte die Niederlande in der bisher besprochenen 
Zeit ruhig sich selbst und Albrechts Gewissenhaftigkeit und Thatkraft 
überlassen. Wie sich hier das Glück ihm schließlich zuwandte, so 
begünstigte es ihn auch auf anderen Seiten. Am 6. April 1490 
starb Matthias Corvinus zu Wien, und dadurch wurde für die Ent- 
wickelung des Hauses Ssterreich die Bahn frei. Während in Ungarn 
Nachfolgestreitigkeiten ausbrachen, bemächtigte sich Maximilian Sster- 
reichs wieder und konnte sogar im Herbst 1490 in Ungarn einbrechen. 
Die Einigung der dortigen Thronkandidaten und die eben erwähnte 
Angelegenheit mit dem französischen Könige nötigten ihn zwar zu dem 
Frieden von Preßburg vom 7. November 1491; doch wurde ihm für 
den Fall des kinderlosen Absterbens des derzeitigen Königs Wladislaw, 
den wir auch schon als König von Böhmen kennen gelernt haben, die 
Erbnachfolge zugestanden, welche Vereinbarung auch im März 1492 
von den ungarischen Ständen genehmigt wurde. Einen weiteren Ge- 
winn trug Maximilian davon, als Herzog Sigmund von Tyrol, der 
schon einmal erwähnte Schwiegersohn Albrechts, der durch schlechte 
Wirtschaft sein Land heruntergebracht hatte, sich am 16. März 1490 
entschloß, zu Gunsten seines habsburgischen Vetters abzudanken, so daß 
auch Tyrol wieder mit Habsburg vereinigt war. — Am 19. August 
1493 starb Friedrich III. Schon oft hatte Albrecht Maximilian ge- 
beten, in den Niederlanden zu erscheinen und sich persönlich um die 
dortigen Angelegenheiten zu bekümmern. Nun endlich, nach des Vaters 
Tode, fand Maximilian Gelegenheit und Zeit, diesem Verlangen nach- 
zukommen. Bis nach Maastricht zog Albrecht dem Kaiser entgegen, 
mit ihm des Kaisers Kinder Philipp und Margaretha. Es war einer 
der Tage, an denen deutsche Treue sich im alten, glänzenden Lichte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.