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Albrecht aufgerechnete bescheidene Summe von 24 000 Gulden auf—-
kommen könne — Albrecht schickte den Burggrafen Hugo von Leisnig
mit 800 Reisigen Maximilian und seinem wenig zuverlässigen Bundes-
genossen Heinrich VII. von England zu Hilfe. Er selbst war noch
immer durch allerhand niederländische Angelegenheiten in Anspruch
genommen. Der Friede von Senlis vom 23. Mai 1493 endigte den
fruchtlosen Krieg, der allerdings das einmal Geschehene nicht unge-
schehen machen konnte, aber wenigstens die Herausgabe von Marga-
rethens Mitgift zur Folge hatte.
Maximilian hatte die Niederlande in der bisher besprochenen
Zeit ruhig sich selbst und Albrechts Gewissenhaftigkeit und Thatkraft
überlassen. Wie sich hier das Glück ihm schließlich zuwandte, so
begünstigte es ihn auch auf anderen Seiten. Am 6. April 1490
starb Matthias Corvinus zu Wien, und dadurch wurde für die Ent-
wickelung des Hauses Ssterreich die Bahn frei. Während in Ungarn
Nachfolgestreitigkeiten ausbrachen, bemächtigte sich Maximilian Sster-
reichs wieder und konnte sogar im Herbst 1490 in Ungarn einbrechen.
Die Einigung der dortigen Thronkandidaten und die eben erwähnte
Angelegenheit mit dem französischen Könige nötigten ihn zwar zu dem
Frieden von Preßburg vom 7. November 1491; doch wurde ihm für
den Fall des kinderlosen Absterbens des derzeitigen Königs Wladislaw,
den wir auch schon als König von Böhmen kennen gelernt haben, die
Erbnachfolge zugestanden, welche Vereinbarung auch im März 1492
von den ungarischen Ständen genehmigt wurde. Einen weiteren Ge-
winn trug Maximilian davon, als Herzog Sigmund von Tyrol, der
schon einmal erwähnte Schwiegersohn Albrechts, der durch schlechte
Wirtschaft sein Land heruntergebracht hatte, sich am 16. März 1490
entschloß, zu Gunsten seines habsburgischen Vetters abzudanken, so daß
auch Tyrol wieder mit Habsburg vereinigt war. — Am 19. August
1493 starb Friedrich III. Schon oft hatte Albrecht Maximilian ge-
beten, in den Niederlanden zu erscheinen und sich persönlich um die
dortigen Angelegenheiten zu bekümmern. Nun endlich, nach des Vaters
Tode, fand Maximilian Gelegenheit und Zeit, diesem Verlangen nach-
zukommen. Bis nach Maastricht zog Albrecht dem Kaiser entgegen,
mit ihm des Kaisers Kinder Philipp und Margaretha. Es war einer
der Tage, an denen deutsche Treue sich im alten, glänzenden Lichte