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Reugeld war noch immer nicht in den Händen der Wettiner. Nun-
mehr ließ sich im Oktober 1397 Wenzel herbei, statt des Geldes, das
er doch nun einmal nie besaß, die Städte Brüx und Laun wirklich
zum Pfande zu geben. Würde der deutsche König in den Bahnen
geblieben sein, die ihm nunmehr in Anerkennung der Gegenleistung
Markgraf Wilhelm vorzeichnete, so würde ihm wohl die Krone nicht
vom Haupte gerissen worden sein. Wir erkennen ganz entschieden des
Markgrafen gesunden Einfluß in Wenzels Vorgehen gegen die fränkischen
Naubritter, in seinen Bemühungen, zu Nürnberg ein weitere Kreise
um fassendes Landfriedensbündnis zu stande zu bringen. Aber es lag
nun einmal nicht in der Natur dieses mit mannigfachen Anlagen, nur
nicht mit einem ernsten, männlichen Charakter ausgestatteten Königs,
mit redlicher Staatskunst gerade Wege zu gehen.
Jedenfalls wußte Wilhelm seine guten Beziehungen zu Wenzel
in eigener Sache auszunutzen. In einer Fehde mit dem Grafen von
Heldrungen glaubten die Erfurter diesen von ihrem alten Gegner
Wilhelm von Meißen unterstützt. Um sich dafür zu rächen, warben
sie Gesindel an, das sie nach den meißnischen Städten schickten, um da
allenthalben Feuer anzulegen, so daß von allen Seiten Klagen an
den Markgrafen kamen wegen der Mordbrenner, die nach der Aus-
sage einiger, deren man habhaft geworden, eben von den Erfurtern
gedungen seien. Noch zu Nürnberg erwirkte Wilhelm ein Urteil des
königlichen Hofgerichts gegen die Mordbrenner, nachdem er schon vom
Könige die Achtserklärung gegen Erfurt und gegen die beiden mit
Erfurt verbündeten Städte Mühlhausen und Nordhausen erlangt hatte.
Die einfache Acht wurde sogar im Januar 1398 zu Frankfurt vom
König Wenzel gegen Mühlhausen und Erfurt in des Reiches Ober-
acht umgewandelt. Als natürlicher Bundesgenosse trat Erfurt Johann
von Nassau zur Seite, dem es mittlerweile gelungen war, seine An-
erkennung als Erzbischof von Mainz in Rom durchzusetzen und der
im August 1397 nach Mainz zurückgekommen war; Gottfried von
Leiningen mußte vor ihm weichen, und um Johanns Glück voll zu
machen, verweigerte ihm, zum Arger Wilhelms von Meißen, auch der
schwankende König die Anerkennung nicht länger. Mit der Teilnahme
des Mainzers am Kampfe, der am 14. April 1398 mit der Stadt
Erfurt ein Bündnis gegen den Landgrafen, gegen die Osterländer und