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erfuhr er durch seinen wackeren Bundesgenossen, den Grafen Edzard,
von dem beginnenden Aufruhr der Friesen, noch nicht jedoch von der
Einschließung seines Sohnes in Franeker.
Edzard bewies seine Treue, indem er Mitte März 1500 durch
seinen Üübergang über die Ems den Angriff einleitete. Ende März
schlug er die Aufständischen, die ihm viel Geschütz und andere Kriegs-
materialien überlassen mußten, bei Dam. Aber damit war dem in
Franeker eingeschlossenen Heinrich noch nicht geholfen. Schon waren
Boten unterwegs, die nicht nur den bestürzten Vater, sondern auch
verwandtschaftlich verbundene Fürsten von dem Notstande des jungen
Sachsenherzogs unterrichten sollten, vor allem Erich von Braunschweig,
den Schwiegersohn Albrechts, der nach dem Tode des alten Herzogs
Sigismund von Tyrol dessen hinterlassene Witwe, Herzog Albrechts
schöne Tochter, geheiratet hatte. Für ihn nahm Edzard die Reste
der früher erwähnten schwarzen Garde in Dienst, die eben vorher
dem Könige von Dänemark gedient hatten, außerdem zogen ihm noch
viele Ritter aus meißnischen Landen mit ihrer Mannschaft zu. Mit
seinen etwa 4000 Streitern vereinigte sich Erich von Braunschweig,
nachdem auch er die Ems überschritten hatte, mit Edzard und Egmont
von sselstein, und nunmehr besetzten die Verbündeten das nördlich
von Groningen gelegene Appingadam; auch schlugen sie das Aufgebot
der Groninger, die vom Kaiser Maximilian am 6. März 1500 in die
Acht gethan worden waren. Schreckliche Verwüstungen, die nament-
lich Erichs Scharen sich zu Schulden kommen ließen, straften das
aufrührerische Land.
Während Heinrich in Franeker von den Friesen scharf bewacht
wurde und sich von jeder Verbindung mit der übrigen Welt cb-
geschlossen sah, sehnlichst jeden Tag vom höchsten Turme der Stadt
nach Hilfe ausschauend, betrieben Albrecht und Georg mit Eifer das
Aufgebot des sächsisch-thüringischen Heerbannes. Dieser sammelte sich
zu Sulza in Thüringen und rückte von da, von Albrecht und Georg
geführt, am 22. Juni 1500 nach Friesland aus. Nach Vereinigung
der sächsischen Truppen mit denen Edzards, schuf sich Albrecht,
nachdem er das sogenannte Reitdiep überschritten hatte, an der
Brücke eine befestigte Stellung, um für den Fall des Rückzuges
gedeckt zu sein. Dann rückte Albrecht gegen das befestigte Lager