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Darstellung eines Banketts beim Erzbischof Balduin von Trier.
Miniature im Codex Balduini Treverensis; erste Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Kgl. Prov.-Arch, zu Koblenz. In der Mitte sitzt der Erzbischof, rechts und links
von ihm die Herren und Damen. Diese tragen bis unter das Kinn relchende weiße
hartgesteifte Kragen; die Männer tragen den Hals offen. — Das Festmahl findet
im Freien statt, die Bedienung ist beritten, der Truchseß dirigiert mit langem Stab
die Bedienten, welche Kannen und Schüsseln zur Tafel tragen; von einer kleinen
Erhöhung herab hält der Küchenmeister Ordnung.
Kosten, die sich auf die stattliche Summe von 27 661 Gulden beliefen.
Unter dieser nach dem heutigen Geldwerte etwa auf das Zehnfache
in Mark abzuschätzenden Summe, wobei allerdings nur ein Vergleich
des heutigen offiziellen Silberwertes mit dem des Goldes zu Grunde
gelegt ist, mögen wohl einbegriffen sein Geschenke und die Mitgabe
der Braut; immerhin bleibt ein ansehnlicher Posten für die eigent-
lichen Reisekosten, da ja das Gefolge selbstverständlich auf Kosten der
Herrschaft reiste, wie dies auch zu der Reise Albrechts ins Gelobte
Land berichtet worden ist. Keine kleine Beschwerung der Reifenden
waren auch die „Trankgelder", die bei anderen Gelegenheiten, bei
Festen, Bewirtungen, schenkweisen Lieferungen u. s. w. ganz so vor-
handen waren wie heute. Natürlich erhielten die in Aufträgen der
Fürsten gesandten Staats= oder Hofdiener ihre Reisekosten ebenfalls