vergütet. Gewöhnlich reiste man zu Pferde, doch wurde auch ein
Wagen gemietet, sei es aus Rücksicht auf die reisenden Herren, sei es
wegen der Länge der Reise. Da ist es wegen der Preise ganz belehrend,
zu erfahren, daß im Jahre 1477 der Fuhrmann Peschel 8 Gulden
erhielt, weil er des gnädigen Herrn (Albrechts) Räte Caspar und Hansen
Minkwitz an den Rhein geführet hatte und 8 Wochen ausgewest war.
Wie für die Nahrung, so sorgten die Fürsten auch für die
Kleidung des Hofgesindes. Diese verfertigte unter Herzog Albrecht der
Schneider Matthes Sengkenthaler, und zwar nahm er für die geringeren
Hofbediensteten, als etwa die Heizer, das niedere Kanzleipersonal, die
Küchen= und Stalljungen grobes graues Tuch, das man in größeren
Partien auf dem Leipziger Markt einkaufte. Die nächste Umgebung
des Fürsten aber erhielt schwarze Kleidung vorgeschrieben, und unter
den so auf Kosten des Herrn Bekleideten findet sich auch der Kanzler
Pflugk und andere Personen von Rang. Ein Mittelding bildete wohl
das braune Tuch. Die feineren Sorten in Schwarz und Braun
erhandelte man, namentlich während der holländischen Missionen
Albrechts, in den Niederlanden. Die Fürsten selbst hielten auf
prachtvolles Auftreten. Das ist uns bei verschiedenen Gelegenheiten
entgegengetreten; man erinnere sich an Friedrichs des Streitbaren
Einzug in Kostnitz, namentlich aber an Albrechts Einzüge in Prag,
Olmütz, Brügge. Letzterer hielt auf stattliche Kleidung für sich und
seine Gemahlin. Für letztere ließ er 1477 durch den soeben erwähnten
Hosschneider und einen Beamten der Rentkammer in Venedig recht
kostspielige Einkäufe besorgen, nämlich für 1475 Dukaten und zwölf
venetianische Groschen, was sich nach heutigem Geldwerte doch wohl
immerhin auf 13 bis 14 000 Mark stellen würde, gold= und silber-
durchwirkte Samt-, Atlas-, Seiden= und Tuchstoffe, überdies Schmuck-
gegenstände, namentlich Perlen. — Wertvoll, auch nach den An-
schauungen jener wildreichen Zeit, waren die Pelze, namentlich die
schon damals sehr bevorzugten Zobelpelze. Aber auch Biber und
Hermelin fand für fürstliche Personen Verwendung. Ein Pelz mit
fünf oder sechs Zobelfellen wurde Herzog Albrecht mit einem Schock
Groschen angerechnet, ungerechnet die sonstigen Zuthaten, eine nach
heutiger Anschauung recht billige Preisberechnung. Jedenfalls schenkte
Albrecht seinem Bundesgenossen Edzard von Friesland einen Zobel-