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Sosich ein menseh mit der seuchen der peffilencs besehwerkenpfinde
mueinerley anczepgunge. aber daß W#n auffgefaren se. an wesch
teil des leichnams das sey. Der selbige sal also balde vor demsshlof
under ristüde dywasser in solcher weise gebrauchen alßzo Man sa
nemẽ das groser gleszelein mit. seĩwaser. vñ das in einẽ warmẽwasser
werimẽ als warm mã dv hãt dar ã erleidẽ kã dornoch sol man nẽmẽ
das kleiner gleselein enit seim wasser vnde czu dẽ ãderen wasser gisen
vnder einander Jgar auß eris#sbe)n veze sich zu beithe legets
wamrczudegken. vor schlofse enchaldem näche ofdecken noch enepl
(en wann das wer eslich v#ure sal ganczer skumnden drei sehwitzetn
z auß bo lange ð schweis fleust So man alsbaldenicht shuiceen
ar sal man mitdem eleckuaris Mochfolgen bev eyner halben stunde
noch den wasseren Somub eeschwiczes on czueiffel. Auch solmat
sich dp weil ð sehweiß fleust von erinken enthalden vnde noch dem
schuetß aufften vnde sich von schloffen enchalden des aller lengist so
iman kan vnde mag bis nach mierernacht . vnde ob mann sich noch
merbeswertbefinbee olman ulge ebum um einem trantcals sich
geburt mit der purgacio vnde pslaͤster. So man aber nicht mer kran
cheit fulet ßo bedarf man des niche Alßoist mã dureh dy hulfe gotes
zu nesten vñ dnrch dy craft des edelẽ wassers gãcz genessẽ inde vale
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Pesttalisman
enthaltend ein Rezept gegen die Krankheit.
hätte Blitz und Hagel unzählige Menschen getötet und schließlich
Feuer und Qualm vom Himmel schlagend den Rest alles Lebens ver-
nichtet. Von einer vergifteten Luft wußte dann auch die pariser medi-
zinische Fakultät in ihrem Gutachten vom Jahre 1348 zu reden: leider
seien die die reine Luft vergiftenden Dünste nicht mit den Sinnen wahr-
zunehmen. Jedenfalls tritt eine Art Vorahnung von unserer modernen
Theorie der Luft und Wasser infizierenden Bazillen in Erscheinung, denen
prophylaktisch zu begegnen der Gesundheitslehre unserer Tage zwar
auch noch nicht immer gelungen ist, ebensowenig wie der Heilkunde,
die schon vorhandenen auf ihrem Krankheitsherde zu bekämpfen; aber
klarer und darum furchtloser werden wir im gegebenen Falle doch
einer Wiederholung der Pest gegenüberstehen, falls sie wiederum,
worauf ja manche Anzeichen der letzten Jahre hinzudeuten scheinen,
ihren Einzug im Occident halten sollte. Denn auch damals kam die