Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

— 635 — 
Osterlande, der doch also damals seinen Aufenthalt in Thüringen 
gehabt haben muß, und zeigte ihm den überfall an. Sofort erließ 
dieser Befehl an alle Amtleute in Thüringen, mit dem Aufgebot zu 
ihm zu stoßen, und belagerte Heldrungen. Es beginnt damit der 
sogenannte Fleglerkrieg. Heldrungen und Wiehe wurden in der Folge 
von Friedrich und seinem Bruder Wilhelm erobert. Bei der Erstür- 
mung von Heldrungen sielen dem meißnischen Feldobersten, einem 
Ritter Hans von Thangel, eine Anzahl Flegler in die Hände. Er 
ließ sie zusammenkoppeln und zwang sie, sich gegenseitig mit Ruten, 
in die Nägel gesteckt worden waren, zu Tode zu peitschen. Der von 
Heldrungen fand noch bis ins Jahr 1413 einen Anhalt an jenem 
Dietrich von Hohnstein, bis diesem ernstliche Warnung von den Fürsten 
zukam. Jener setzte dann seine Räubereien am Harze fort, wo er nach 
nicht langer Frist von Köhlern mit dem Schürbaum erschlagen wurde. 
Dietrich von Hohnstein aber mußte, in äußerste Geldverlegenheit ge- 
raten, seine Schlösser und Güter an den Grafen Bodo von Stolberg 
verkaufen, legte sich dann wohl auch auf den Raub und wurde nach 
langem Umherschweifen im Paderbornischen gefangen; er starb 1417 
im Gefängnis. 
Der alte Störenfried Günther von Schwarzburg ging 1415 mit 
Tode ab. Seine ihm ähnliche Tochter hielt aber noch fünf Jahre 
eine endgültige Aussöhnung mit den Osterländern hintan, so daß erst 
1420 ein Vergleich geschlossen werden konnte, der ihre vermeintlichen 
Forderungen zwar wahrnahm, aber sie erneut verpflichtete, keine den 
österländischen Fürsten nachteilige Veräußerung zu machen. Die Per- 
sönlichkeit ihres Gemahls Friedrich trat dabei gänzlich zurück. Von 
dem ritterlichen Geiste, der ihn vor Prag 1401 auszeichnete und ihm 
damals die Ritterwürde eintrug, hat er sich nichts in spätere Jahre 
hinübergerettet. Er starb am 4. Mai 1440, ohne Kinder zu hinter- 
lassen, zu Weißensee und ward zu Reinhardsbrunn begraben. In 
seine Lande aber teilten sich seine wettinischen Vettern von Meißen 
und dem Osterlande. 
Friedrich und Wilhelm vom Osterlande. 
Wir wissen, daß Friedrich der Strenge bei seinem im Jahre 1381 
erfolgten Ableben drei Söhne hinterließ, Friedrich, am 11. April 1370
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.