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des 15. Jahrhunderts auf. Auch sie entstanden zunächst in Verbindung
mit den Universitäten. Bekannt ist, daß im Jahre 1409 die von
Prag kommenden Studenten einen vergoldeten Löwen, das Wahrzeichem
einer dortigen Apotheke, mitbrachten und daß dieser dann auch zu
Leipzig das Wahrzeichen der von der medizinischen Fakultät ein-
gerichteten Apotheke wurde. Diese Löwenapotheke befand sich anfangs
in dem vom Thomasgäßchen und dem Markte gebildeten Eckhause,
kam dann ins Thomasgäßchen selbst und dann in die Grimmasche
Gasse in das Haus, wo sie sich heute noch befindet. Die medizinische
Fakultät verkaufte ihren Besitz später an den Baumeister und Nats-
herrn Johann Hutter, der sich durch seine Langlebigkeit auszeichnete;
denn 1438 geboren, starb er erst 1552 im 114. Lebensjahre. Un-
gefähr 100 Jahre nach Gründung der Löwenapotheke folgte die An-
legung der Salomonisapotheke und bald darnach die der Mohren-
apotheke, die dann in Engelapotheke umgetauft wurde. Erst 1709
trat dann zu diesen dreien eine vierte, die Apotheke zum weißen Mler.
In Dresden ist zuerst 1428 von einem Apotheker die Rede; dann
wird 1440 einer erwähnt, der auf dem Taschenberge seine Wohnung
hatte und Thomas Rotholz hieß; er wie sein 1465 in den Geschoß-
registern genannter Nachfolger Johann Trebener waren von Abgaben
befreit. Diese Abgabenbefreiung findet sich auch in anderen Städten,
und wurde in Dresden vom Rate 1467 dem Apotheker Johann Huffener
ausdrücklich zugestanden, zugleich das Recht, allein in der Stadt eine
Apotheke halten zu dürfen; in ihr durfte er gestoßene Würze und
Kräuter verkaufen, welsche und andere „Hochweine“ schenken und daneben
auch eine Krämerei halten. Es war das derselbe, der dem jüdischen
Leibarzte der Herzöge Ernst und Albrecht 1468 keine Arzneien liesern
wollte und dadurch zu einer scharfen Verwarnung an den Nat seitens
der Brüder Veranlassung gab. Er gehörte diesem übrigens von 1471
zwanzig Jahre lang an und wurde 1490 sogar regierender Bürger-
meister. Auch seinem Nachfolger wurden dieselben Privilegien bestäigt:
als dann aber der Besitzer schon 1498 wieder gewechselt hatte, erhielt
der nunmehrige Inhaber, der Baccalarius Valentin Kreul, der übeigens
die Witwe seines Vorgängers, des Magisters Laurentius Monzer
geheiratet hatte, zwar dessen Privilegium 1503 durch Herzog Georg
erneut, namentlich daß eine zweite Apotheke nicht in Dresden ein-