Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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des 15. Jahrhunderts auf. Auch sie entstanden zunächst in Verbindung 
mit den Universitäten. Bekannt ist, daß im Jahre 1409 die von 
Prag kommenden Studenten einen vergoldeten Löwen, das Wahrzeichem 
einer dortigen Apotheke, mitbrachten und daß dieser dann auch zu 
Leipzig das Wahrzeichen der von der medizinischen Fakultät ein- 
gerichteten Apotheke wurde. Diese Löwenapotheke befand sich anfangs 
in dem vom Thomasgäßchen und dem Markte gebildeten Eckhause, 
kam dann ins Thomasgäßchen selbst und dann in die Grimmasche 
Gasse in das Haus, wo sie sich heute noch befindet. Die medizinische 
Fakultät verkaufte ihren Besitz später an den Baumeister und Nats- 
herrn Johann Hutter, der sich durch seine Langlebigkeit auszeichnete; 
denn 1438 geboren, starb er erst 1552 im 114. Lebensjahre. Un- 
gefähr 100 Jahre nach Gründung der Löwenapotheke folgte die An- 
legung der Salomonisapotheke und bald darnach die der Mohren- 
apotheke, die dann in Engelapotheke umgetauft wurde. Erst 1709 
trat dann zu diesen dreien eine vierte, die Apotheke zum weißen Mler. 
In Dresden ist zuerst 1428 von einem Apotheker die Rede; dann 
wird 1440 einer erwähnt, der auf dem Taschenberge seine Wohnung 
hatte und Thomas Rotholz hieß; er wie sein 1465 in den Geschoß- 
registern genannter Nachfolger Johann Trebener waren von Abgaben 
befreit. Diese Abgabenbefreiung findet sich auch in anderen Städten, 
und wurde in Dresden vom Rate 1467 dem Apotheker Johann Huffener 
ausdrücklich zugestanden, zugleich das Recht, allein in der Stadt eine 
Apotheke halten zu dürfen; in ihr durfte er gestoßene Würze und 
Kräuter verkaufen, welsche und andere „Hochweine“ schenken und daneben 
auch eine Krämerei halten. Es war das derselbe, der dem jüdischen 
Leibarzte der Herzöge Ernst und Albrecht 1468 keine Arzneien liesern 
wollte und dadurch zu einer scharfen Verwarnung an den Nat seitens 
der Brüder Veranlassung gab. Er gehörte diesem übrigens von 1471 
zwanzig Jahre lang an und wurde 1490 sogar regierender Bürger- 
meister. Auch seinem Nachfolger wurden dieselben Privilegien bestäigt: 
als dann aber der Besitzer schon 1498 wieder gewechselt hatte, erhielt 
der nunmehrige Inhaber, der Baccalarius Valentin Kreul, der übeigens 
die Witwe seines Vorgängers, des Magisters Laurentius Monzer 
geheiratet hatte, zwar dessen Privilegium 1503 durch Herzog Georg 
erneut, namentlich daß eine zweite Apotheke nicht in Dresden ein-
	        
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