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den Kurlanden, gerechte Trauer. Es ist schon seiner Ansicht über
die Bauern und dieser über ihn gedacht worden. Einer ihrer Führer
schrieb: „Herzog Friedrich von Sachsen, der ein Vater aller Evan-
gelischen gewesen, ist Todes verschieden; mit ihm ist meines Erachtens
ein großer Trost unseres Teiles gefallen." —
In seinem Testamente setzte er seinen Bruder Johann zum Haupt-
erben ein, während er seiner Schwester zu Lüneburg und deren Kindern
sein Silbergeschirr und einige Güter vermachte; außerdem setzte er für
seine treuen Räte und Diener Legate aus, sorgte auch für die zwei
mit Anna Weller von Molsdorf erzeugten Söhne durch Überlassung
des Schlosses Jessen bei Wittenberg und einer Jahresrente von
1000 Gulden; auch ein Mägdlein von 13 Jahren, die beim Dr. Paßka
zu Magdeburg untergebracht war, wurde mit den 500 Gulden bedacht,
die die Lübecker dem Kurfürsten schuldeten. Verheiratet war Friebrich
nicht gewesen; in seiner Jugend in einer Herzenshoffnung betrogen,
hatte er dann wohl mit Rücksicht auf seinen Bruder und dessen
Sohn, Johann Friedrich, dem er sehr zugethan war und für dessen
Erziehung er persönlich Sorge trug, auf die Ehe Verzicht geleistet.
Im übrigen war er Kindern sehr zugethan. Er pflegte zu seinem Reise-
kammerdiener zu sagen: „Gieb ja den Kindern etwas, denn heut oder
morgen werden sie sagen: es zog einstens ein Herzog von Sachsen
vorüber und ließ uns Kindern allen geben.“ Auch gegen seine Ge-
schwister war er stets zärtlich. Mit Johann lebte er auch nach dessen
Vermählung mit Sophia von Mecklenburg (Oktober 1499) zusammen;
er verehrte seine Schwägerin sehr und hatte später Ursache, ihren 1502
erfolgten Tod aufrichtig zu beklagen. Denn als sich 1513 Johann
wieder verheiratete mit Margarete von Anhalt, hatte diese Wahl den
Beifall des Kurfürsten nicht, und darum kam es auch zu keinem rechten
Verhältnis zu der neuen Schwägerin. Nun wurde 1514 die Hof-
haltung getrennt, und Johann lebte abwechselnd zu Weimar und zu
Torgau. Der Tod Margaretens im Oktober 1521 brachte die Brüder
wieder in alter Weise einander näher.
Nachdem man über die Beisetzung von den Theologen, namentlich
von Luther und Melanchthon, Gutachten eingeholt hatte, damit der
Fürst, der noch auf seinem letzten Lager endgültig der alten Kirche
abgesagt hatte, nicht nach ihrem prunkvollen Zeremoniell bestattet