Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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den Kurlanden, gerechte Trauer. Es ist schon seiner Ansicht über 
die Bauern und dieser über ihn gedacht worden. Einer ihrer Führer 
schrieb: „Herzog Friedrich von Sachsen, der ein Vater aller Evan- 
gelischen gewesen, ist Todes verschieden; mit ihm ist meines Erachtens 
ein großer Trost unseres Teiles gefallen." — 
In seinem Testamente setzte er seinen Bruder Johann zum Haupt- 
erben ein, während er seiner Schwester zu Lüneburg und deren Kindern 
sein Silbergeschirr und einige Güter vermachte; außerdem setzte er für 
seine treuen Räte und Diener Legate aus, sorgte auch für die zwei 
mit Anna Weller von Molsdorf erzeugten Söhne durch Überlassung 
des Schlosses Jessen bei Wittenberg und einer Jahresrente von 
1000 Gulden; auch ein Mägdlein von 13 Jahren, die beim Dr. Paßka 
zu Magdeburg untergebracht war, wurde mit den 500 Gulden bedacht, 
die die Lübecker dem Kurfürsten schuldeten. Verheiratet war Friebrich 
nicht gewesen; in seiner Jugend in einer Herzenshoffnung betrogen, 
hatte er dann wohl mit Rücksicht auf seinen Bruder und dessen 
Sohn, Johann Friedrich, dem er sehr zugethan war und für dessen 
Erziehung er persönlich Sorge trug, auf die Ehe Verzicht geleistet. 
Im übrigen war er Kindern sehr zugethan. Er pflegte zu seinem Reise- 
kammerdiener zu sagen: „Gieb ja den Kindern etwas, denn heut oder 
morgen werden sie sagen: es zog einstens ein Herzog von Sachsen 
vorüber und ließ uns Kindern allen geben.“ Auch gegen seine Ge- 
schwister war er stets zärtlich. Mit Johann lebte er auch nach dessen 
Vermählung mit Sophia von Mecklenburg (Oktober 1499) zusammen; 
er verehrte seine Schwägerin sehr und hatte später Ursache, ihren 1502 
erfolgten Tod aufrichtig zu beklagen. Denn als sich 1513 Johann 
wieder verheiratete mit Margarete von Anhalt, hatte diese Wahl den 
Beifall des Kurfürsten nicht, und darum kam es auch zu keinem rechten 
Verhältnis zu der neuen Schwägerin. Nun wurde 1514 die Hof- 
haltung getrennt, und Johann lebte abwechselnd zu Weimar und zu 
Torgau. Der Tod Margaretens im Oktober 1521 brachte die Brüder 
wieder in alter Weise einander näher. 
Nachdem man über die Beisetzung von den Theologen, namentlich 
von Luther und Melanchthon, Gutachten eingeholt hatte, damit der 
Fürst, der noch auf seinem letzten Lager endgültig der alten Kirche 
abgesagt hatte, nicht nach ihrem prunkvollen Zeremoniell bestattet
	        
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