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Jahre gegenüber der Bedächtigkeit Johanns und der politischen Kurz-
sichtigkeit Luthers die treibende Kraft.
Daß es eines engeren Zusammenschlusses der Evangelischen bedurfte,
sah auch Kurfürst Johann ein. Deun im Juli 1525, nach Beendigung
des Bauernaufruhrs, waren die Kurfürsten Albrecht von Mainz und
Joachim von Brandenburg mit den braunschweiger Herzögen Heinrich
von Wolfenbüttel und Erich von Kalenberg zu Dessau zusammen-
gekommen, auch Herzog Georg hatte sich eingefunden, und man hatte
da beschlossen, „sich bei einander finden zu lassen, wenn die Lutherischen
einen von ihnen angreifen würden, um solchen Aufruhrs vertragen zu
bleiben." Wenngleich aus diesem, dem Charakter der Zeit entsprechend
mehr defensiv als offensiv gehaltenen Beschlusse von Georg dem Vetter
und Schwiegersohn gegenüber kein besonderes Geheimnis gemacht wurde,
so verständigte sich Johann doch vorläufig mit dem evangelisch gesinnten
Kasimir von Brandenburg-Ansbach auf einer Zusammenkunft in Saal-
feld, während Philipp zu Alzei mit dem Pfalzgrafen Fühlung nahm,
der zwar, wie das ganze Wittelsbacher Haus, zu Habsburg damals in
Opposition stand, aber für die Sache des Evangeliums doch nicht zu
gewinnen war. lbrigens erinnerte das kaiserliche Ausschreiben vom
24. Mai 1525 wieder einmal in ernsteren Tönen an die Durchführung
des wormser Ediktes; das nunmehr gänzlich unter Ferdinands Leitung
stehende Reichsregiment bereitete Vorschläge vor zur Erneuerung des
alten Zustandes im Einverständnis mit dem schwäbischen Bunde, den
Papst Clemens VII. noch besonders zu so ersprießlicher Thätigkeit
wie vor kurzem gegen die Bauern aufforderte. Philipp von Hessen,
der sich ringsumher von mächtigen geistlichen Gebieten umgeben sah,
that nun einen weiteren Schritt zur Vereinigung. Er ordnete Anfang
Oktober 1525 seinen Kammermeister Rudolf von Waiblingen nach
Torgau ab und machte Kurfürst Johann den Antrag, sich auf dem
nächsten Reichstag gemeinschaftlich alledem zu widersetzen, was zu Gunsten
der Mißbräuche und zur Unterdrückung der Wahrheit versucht werden
könne, überhaupt keine Anordnung anzunehmen, die dem Worte Gottes
entgegenlaufe. Mit Freuden entsandte Kurfürst Johann seinen Sohn
nach dem Jagdschloß Friedewalde in Hessen, wo er sich mit Philipp
auf Grund der gemachten Vorschläge Anfang November verständigte.
Die Folgen zeigten sich auf dem, übrigens sehr schwach besuchten