Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

— 1130 — 
Reichstage von Augsburg im Januar 1526; Markgraf Kasimir, der 
Mitglied der kaiserlichen Kommission war, nutzte seine Stellung zu 
Gunsten der Evangelischen aus, Erzherzog Ferdinand stand wegen 
Böhmens mit Herzog Wilhelm von Bayern in Gegensatz, auch war 
dieser päpstlicher gesonnen als er, und so beschloß der Reichstag, die 
Dinge zunächst so weiter gehen zu lassen, aber auf dem nächsten Reichs- 
tag, der zu Speier am 1. Mai eröffnet werden würde, da müsse ein 
jeder Fürst in Person erscheinen und da wolle man „von dem heiligen 
Glauben, Friede und Recht desto stattlicher handeln“. Vom wormser 
Edikt war keine Redel — In- 
folge dieses Sieges der evan- 
gelischen Sache sammelten auch 
die Gegner ihre Kräfte; der 
Kurfürst von Mainz, der damals 
in Halle residierte, Herzog 
Heinrich von Braunschweig und 
Herzog Georg von Sachsen, zu 
denen dann noch der Bischof 
von Straßburg trat, hatten 
Zusammenkünfte zu Halle und 
zu Leipzig und stellten in einem 
Schreiben, das Herzog Heinrich 
  
  
  
  
  
Georg der Bärtige, persönlich dem Kaisernach Spanien 
Herzog von Sachsen. überbringen sollte, diesem vor, bei 
(Nach Lucas Cranach.) dem unaufhörlichen Fortgange der 
„verdammten lutherischen Lehre“ 
sei nichts als eine Wiederholuug des Aufruhrs, wenn nicht gar ein offener 
Krieg zwischen den Fürsten und Herren selbst zu erwarten; auch scheine 
man sie mit Gewalt auf die ketzerische Seite ziehen zu wollen, und da- 
gegen suchten sie um Schutz bei kaiserlicher Majestät nach. Herzog 
Heinrich begab sich alsbald auf den Weg und langte im Frühjahr 1526 in 
Madrid an. Er erhielt eine sehr gnädige Aufnahme beim Kaiser und 
kehrte mit einem Ausschreiben desselben, datiert vom 23. März, zurück, 
das die Haltung der altgläubigen Fürsten sehr belobte und ihre Ver- 
einigung billigte. Auch gelangten kaiserliche Schreiben an katholisch 
gesinnte Fürsten, die zu Halle und Leipzig nicht mit gewesen waren,
	        
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