Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

  
  
dann in lateinischer Sprache dem Kaiser überreicht wurde. Verlesung 
wie Übergabe erfolgte durch den damaligen kursächsischen Vizekanzler 
Dr. Bayer. Wohl war mancher erstaunt, wie doch diese Bekenntnis- 
schrift, die Confessio Fidei Augustana, die augsburger Konfession, 
so gar nichts enthielt, was nach verschriener ketzerischer Irrlehre aussah; 
sondern alles war auf dem Boden der Schrift aufgebaut und wollte 
im Herzen eines jeden eine wirkliche Kirche aufbauen. Mancher der 
Zuhörer, der damals noch schwankend war, ist durch die Anhörung 
gewonnen worden, und namentlich nach dem Norden zu brach sich diese 
Bekenntnisschrift ersten Ranges Bahn. Und sicher war es ein Zeichen der 
Schwäche, wenn die auf kaiserlichen Befehl verfaßte Widerlegung, deren 
erste Bearbeitung Karl V. selbst verwarf, am 3. August zwar feierlich 
verlesen, aber, wie es doch wohl billig gewesen wäre, den Gegnern eben- 
falls im Druck nicht mitgeteilt wurde. Die Protestanten verfaßten nach 
dem, was sie gehört hatten, eine Apologie, eine Verteidigungsschrift, 
deren Annahme der Kaiser verweigerte. Er ging dabei von der 
bequemen Ansicht aus, daß in seinen Augen die Protestanten durch
	        
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