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weiter folgen zu können, da die Abendmahlslehre ihn daran hin—
dere. Nach recht unliebsamen Auseinandersetzungen verließ er
unter Zurücklassung einer Verwahrung am 2. Februar 1561 Naum-
burg; seinem Beispiele folgten die Herzöge Johann Albrecht und
Ulrich von Mecklenburg, die Herzöge Ernst und Philipp von
Braunschweig-Grubenhagen und einige andere von geringerer Be-
deutung. Dieser Bruch war um so bedauerlicher, als am 28. Ja-
nuar zwei Bischöfe als Legaten des Papstes zu Naumburg ein-
getroffen waren, die zur Beteiligung an der auf den 6. April
nach Trient berufenen Kirchenversammlung einladen sollten; sie
wurden durch eine kaiserliche Gesandtschaft unterstützt. Die zurück-
gebliebenen Fürsten, gewiß bei weitem die große Mehrzahl der
anfänglichen Versammlung, lehnte zwar einmütig die Einladung
ab, aber man konnte sich doch nicht mehr als die Vertretung
des gesamten deutschen Protestantismus hinstellen. Allerdings
traten die fehlenden Fürsten auf zwei hierzu angesetzten Tagen zu
Erfurt und Fulda jener Ablehnung bei, was dann im November
1562 zu Frankfurt dem Kaiser mitgeteilt wurde.
Anderseits zogen aber Kurfürst August, Joachim von Branden-ä
burg und Johann von Küstrin, sein Bruder, Herzog Christof
von Württemberg, Landgraf Philipp von Hessen und Pfalzgraf
Wolfgang von Neuburg ihre Unterschrift von jener, die Variata
empfehlenden Vorrede zurück und erklärten sich für die Fassung von
1530. Zur selben Zeit aber hatte Johann Friedrich, der immer
unverschämter werdenden Übergriffe der Flacianer müde geworden,
ihnen am 22. April durch ein Edikt das Predigen untersagt und
sodann am 8. Juli 1561 ein für Thüringen zuständiges Kon-
sistorinm geschaffen, als oberste Instanz in Lehrstreitigkeiten, ohne
in diese Behörde einen einzigen Flacianer zu berufen. Die wüten-
den Angriffe eines Flacius, Judex, Wigand und Genossen brachten
es dahin, daß im Dezember 1561 mit den Führern, die aus
den herzoglichen Staaten verbannt wurden, vierzig Geistliche ab-
gesetzt wurden. Flacius starb nach einem ruhelosen und kampf-
reichen Leben 1575 zu Frankfurt im Hospital. Eine Wieder-
belebung seiner Richtung fand dann, wie erzählt, unter Herzog
Johann Wilhelm statt.
Sturmhoefel, Geschichte der sächsischen Lande. 7