Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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rung, so in den Niederlanden durch Unterstützung Oraniens und 
der Geusen gegen Alba und Philipp II. Für das erstere wie 
das letzterc sah sich August 1567 durch die Grumbachischen Händel 
behindert, obwohl er nicht behindert war, laut einer in dieser 
Zeit an den Kaiser ergangenen Erklärung, dem König Philipp 
einen Teil seiner Truppen für dessen Werbungen gegen die Nieder- 
lande zu Gebote zu stellen. Als dann aber die unverschämten 
Übergriffe Albas nach der Ermordung der Grafen Egmont und 
Hoorn 1568 auch deutsches Gebiet berührten, ergriff die Ent- 
rüstung der bedrohten westdeutschen und süddeutschen Fürsten auch 
den Kaiser, und so sah Kurfürst August keinen Grund, seinem 
natürlichen Gefühle folgend, den vom Kurfürsten von Mainz aus- 
geschriebenen Kurfürstentag zu Bacharach vom 25. Juli 1568 
zu beschicken. Das Resultat jener Tagung war eine zahme Ein- 
gabe an den Kaiser, die Kurfürst August mit dem gleich gestimmten 
Brandenburger Joachim II. ausgeklügelt hatte und dem Kaiser 
am 22. September 1568 übergeben worden war, des Inhalts, er solle 
bei seinem Vetter Philipp II. auf Einhaltung der Reichsgesetze, 
namentlich des Religions= und Landfriedens in den Niederlanden 
dringen. Zur Überreichung der Bacharacher Forderungen zu- 
samt seiner eigenen Beschwerden ersah der Kaiser seinen Bruder 
Karl, der aber infolge des Ablebens von König Philipps dritter 
Gemahlin Elisabeth von Valois im Oktober 1568 eine ganz ver- 
änderte Instruktion nachgeschickt erhielt. Er erhielt die Weisung, 
dem König Philipp des Kaisers älteste Tochter Anna zur vierten Ver- 
mählung anzutragen, und insgeheim zu erklären, seine Sendung 
sei nur ein durch die Kurfürsten erzwungener Schritt. Gern ging 
Philipp namentlich bei der sich schwieriger gestaltenden Lage in den 
Niederlanden darauf ein und erteilte im Vertrauen auf die geheime 
Instruktion des Erzherzogs diesem eine so schroffe Antwort auf 
das deutsche Ultimatum, daß Maximilian sie nur in gemilderter 
Form weiterzugeben sich getraute. Das entfremdete ihm damals 
eine Zeitlang sogar August. Die Folge davon aber war eine 
vorübergehende Annäherung des Kurfürsten an die Pfalz, als 
deren Frucht die Vermählung Elisabeths von Sachsen mit Johann 
Casimir von der Pfalz im Juni 1570 angesehen werden darf.
	        
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