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beiden Söhne Johann Friedrich und Johann Wilhelm in die
Hände eines berühmten Juristen, Basilius Monner, hielt aber
dabei sehr auf eine klassische Bildung, namentlich auf die Kennt-
nis des Lateinischen, dessen er selbst nicht mächtig war. So
hält der jüngere Johann Friedrich (geboren 1529) mit 13 Jahren
zu Torgau eine bewunderte lateinische Rede, und weiterhin lernt
er auch Hebräisch und Griechisch, so daß er Altes wie Neues Testa-
ment in der Ursprache lesen kann. Auch Johann Friedrich der
Mittlere sorgte, wenngleich durch die Haft von seinen Kindern
getrennt, in aufmerksamer Weise für seine Söhne, die unter der
Oberaufsicht des Grafen Burkhard von Barby und Erich Volk-
mars von Berlepsch durch den Mag. Sebastian Leonhardt auf
der Coburg erzogen wurden. Für die Erziehung der Söhne Johann
Wilhelms befolgte Kurfürst August als Vormund die vom Vater
niedergelegten Grundsätze.
Während Kurfürst Moritz nach dem Zeugnisse seines zeit-
genössischen Biographen Georg Arnold in seiner Jugend nichts
anderes als Lesen und Schreiben lernte, erhielt sein Bruder August
eine etwas sorgsältigere Erziehung. Wenigstens sehen wir seit
seinem elften Lebensjahre den Rektor der Freiberger Stadtschule,
Johann Rivius (Bachmann) aus Attendorn in Westfalen als
Lehrer an seiner Seite; das Latein scheint er ihm allerdings nicht
ganz zum Verständnis gebracht zu haben, denn später erklärte
der ja sonst keineswegs verschwenderische Kurfürst August: er möge
wohl einc Tonne Gold dafür geben, wenn alle lateinischen Wörter
auf a endigten und nach der 1. Deklination gingen.
Neben den wissenschaftlichen Studien wurden auch die ritter-
lichen Bestrebungen noch in alter Weise gepflegt, mehr allerdings
am albertinischen, als am ernestinischen Hofe. Dementsprechend
wurden auch noch große Hofturniere abgehalten. Ein besonders
prächtiges veranstaltete Moritz zur Fastnacht im Februar 1553,
wo 325 Pferde in die Stechbahn trabten. Mehr noch war
August ein Freund solchen „Schimpfes“ (Scherzes), denn es liegt
ein Verzeichnis von 60 Rennen vor, die er, bei seiner Übung
und großen Körperkraft meist siegreich, in der Zeit von 1543 bis
1566 mitgemacht hat. Solchem Tun entsprach auch das Rüst-