Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Einteilung des Vorhandenen erreicht werden, und so mustergültig 
erschien des Kurfürsten August Hofordnung, daß sich Herzog Al- 
brecht von Bayern 1577 eine Abschrift davon erbat. 
Auf diesem Gebiete erscheint 
nun in ganz besonders strah- 
lendem Lichte des Kurfürsten 
Gemahlin, die Mutter Anna, 
eine Hausfrau ersten Ranges. 
Bekannt ist es, daß sie selbst 
die Nadel und die Spindel zu 
handhaben wußte und auch ihre 
Hoffräulein zum Flachsspinnen 
anhielt. Aus dem so gesponne- 
nen Garn ließ sie dann im 
Gebirge Leinwand weben, so 
daß der Bedarf an Leib= und 
Bettwäsche zum Teil davon 
gedeckt werden konnte. Eigen- 
händig pflegte sie die Leib- 
wäsche ihres „herzliebsten Ge- 
mahls“ zu waschen, während 
die übrige Wäsche auf dem 
Ostravorwerke durch andere 
Frauen zugerichtet wurde. 
Gleiche Sorge hatte sie für die 
Betten; es war ihr Stolz, daß, 
im Unterschied von anderen 
Fürstenhöfen, die Residenzen 
Dresden, Torgau und Lochau 
hinreichend damit versehen 
waren. Entsprechend war ihre 
Fürsorge für die Küche, und 
  
Kurfürstin Anna. 
Gemälde von Hans Krell von 1551 
in der Kgl. Gemäldegalerie zu Dresden. 
immer war sie darauf aus, zu erfahren, wie man in anderen 
Ländern koche; eine Sammlung von zehn selbstgeschriebenen Koch- 
büchern legt Zeugnis von ihrem löblichen Eifer. Auch hierbei 
aber zeigte sie die ihr eigene Sparsamkeit. Z. B. hatte man bis
	        
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