Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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ragende Hoforganist Hans Leo von Hasler 1612 im Auftrage 
Johann Georgs J. den Plan zu einem großartigen Orgelwerke, 
das entsprechend dem Voranschlage von dem weit über Sachsens 
Grenzen hinaus bekannten Orgelbauer Gottfried Fritsche für 2793 
Gulden noch im nämlichen Jahre fertiggestellt wurde. Die Kla- 
viatur umspannte hier vier Oktaven. Eine stattliche Reihe von 
Hoforganisten, die im Jahre 1548 mit Joachim Keller als erstem 
anhebt und in der der bedeutendste der eben genannte Leo von 
Hasler war, bediente jene Instrumente und sorgte zugleich für 
künstlerischen Nachwuchs. 
Universitäten und Schulen. 
Der Gegensatz zwischen humanistischer und scholastischer Bil- 
dung entschied sich in Leipzig zugunsten der alten Richtung. Die 
Universität büßte infolgedessen so sehr an Ruf und damit an 
Besuch ein, wozu auch die auf der entgegengesetzten Grundlage 
1502 erfolgte Gründung von Wittenberg beitrug, daß Herzog 
Georg 1502 die Notwendigkeit eines reformatorischen Eingreifens 
aus den eingeforderten Berichten deutlich erkannte. Die von Georg 
bewilligte Aufbesserung der Gehälter wurde nun zwar gern ent- 
gegengenommen, aber um seine Reformdekrete bekümmerte man 
sich wenig, namentlich da der Herzog damals durch die frie- 
sischen Händel vielfach beschäftigt war. 1511 fand er die Dinge 
zu seinem großen Arger genau so wie vorher; namentlich hinder- 
ten die Professoren der alten Richtung die Magister der jüngeren 
geradezu am Halten von Vorlesungen, so daß der Herzog u. a. 
1512 sich des jungen Humanisten Johann Huttich persönlich an- 
nehmen mußte. Seit 1515 war das Haupt der Jüngeren Peter 
Schade aus Bruttig an der Mosel, woher er den uns bekannteren 
Namen Petrus Mosellanus annahm. Seine Vorlesungen er- 
streckten sich auf klassische lateinische Autoren. Das Griechische 
erhielt, nach einigen nicht erfolgreichen vorangegangenen Versuchen, 
im gleichen Jahre in dem Engländer Richard Crocus einen 
berufenen Vertreter. Mit Neid blickten die Kollegen auf dessen 
gefüllte Hörsäle und auf seine 80 Gulden betragende Besoldung. 
Mosellanus war natürlich Freund und Schüler von ihm, von
	        
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