Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

Die Administration. Christian II. 1591—1611. 
Die Administration Friedrich Wilhelms von Weimar. 
Kurfürst Christian I. hinterließ bei seinem Tode am 25. Sep- 
tember 1591 drei minderjährige Prinzen und zwei Prinzessinnen, 
welche die ihm 1682 vermählte Sophia, Tochter des Kurfürsten 
Johann Georg von Brandenburg geboren hatte. Die Prinzen 
waren der nunmehrige Kurfürst Christian II., geboren am 23. Sep- 
tember 1583, Johann Georg, der nachmalige Kurfürst, geboren 
am 5. März 1585, und August, der am 7. September 1589 
geboren, schon im Jahre 1615 verstarb. Die Vormundschaft über 
den unmündigen Kurfürsten übernahm, wie schon erzählt, Herzog 
Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar, Sohn des 1573 ver- 
storbenen Herzogs Johann Wilhelm und Enkel des einstigen Kur- 
fürsten Johann Friedrich. In dem Landtagsabschied vom 4. März 
1592 wurde festgesetzt, daß der Administrator seine Residenz zu 
Torgau nehmen, für den Unterhalt seines Hofgesindes und von 
100 Pferden das Nötige geliefert und ein Jahrgeld von 20000 
Gulden erhalten sollte. Dies Gehalt wurde im September 1593 
auf 30000 Gulden erhöht als Entschädigung dafür, daß er für 
die Zeit der Unmündigkeit seines Mündels auf seine Ansprüche 
an die Hennebergische Herrschaft Verzicht leistete. 
So wenig anziehend uns die Persönlichkeiten des Admini- 
strators und der Kurfürstin in dem Crellschen Prozesse erschienen 
sind, so liebenswert erscheint namentlich die letztere als Erzieherin 
ihrer Kinder, mit denen sie ihren Witwensitz in dem reizenden 
Colditz teilte. Mit welcher Liebe sie an ihren Kindern hing, be- 
weist u. a. der 1616 ihrem einzig überlebenden Sohne Johann 
Georg zum Angebinde bestimmte Sophiendukaten mit der 
schönen Umschrift: „Wohl dem, der Freude an seinen Kindern 
erlebt.“ Die Erziehung half ihr Joachim von Beust überwachen, 
ein Ehrenmann, der schon unter August eine angesehene Stellung 
eingenommen hatte, neben ihm ein Dr. Pfeifer. Als Spiel= und 
Lerngenossen wurden den Söhnen zwei bis drei junge Adlige bei-
	        
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