Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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bührend zu erinnern“. Immerhin beantragte er in einem Schrei- 
ben vom 2./12. Aug. unter Hinweis auf die Landung Gustav 
Adolfs die Aufhebung des Restitutionsediktes, erhielt aber um- 
gehend von Ferdinand die Antwort, daß er als Kaiser gegen 
ein einmal beschlossenes Reichsgesetz nichts tun könne; außerdem 
aber verlangte er ebenso wie von Brandenburg Geld, Proviant 
und Munition zur Vertreibung des Schwedenkönigs. Das war 
doch auch Johann Georg eine zu starke Zumutung. Er lehnte 
kurzerhand ab. Auf diese ablehnende Haltung wirkte u. a. der 
Kurfürst von Brandenburg ein, in dessen Dienste der bisher in 
kaiserlichen, richtiger in Wallensteins Diensten gewesene Graf Hans 
Georg von Arnim-Boytzenburg getreten war. Der war ein über- 
zeugter Lutheraner und sehr frommer Mann, den man wohl im 
Scherz den lutherischen Kapuziner nannte. Auch war er voll 
überzeugt von der Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens 
aller protestantischen Stände, damit sie in dem Kampfe zwischen 
dem Kaiser und dem Schweden als ausschlaggebende Macht auf- 
treten könnten. In ähnliche Bahnen sah sich Georg Wilhelm 
auch durch die Rücksicht auf den hohenzollernschen Admini- 
strator von Magdeburg gedrängt, der damals schon, wenn auch 
vorübergehend, von Tilly bedroht wurde. Kurfürst Johann Georg 
jedoch ließ sich auf einer ersten Zusammenkunft zu Zabeltitz zu 
weiter keinen Maßregeln gewinnen, als wozu ihn die Erbeinung 
verpflichtete; auf einer zweiten zu Annaburg ließ er sich bereit 
finden, einen Konvent der protestantischen Fürsten zu berufen. 
Auch schrieb er nochmals an den Keiser. 
Der Konvent trat, von den Segenswünschen der deutschen 
Protestanten begleitet, am 10./20. Febr. 1631 zu Leipzig zu- 
sammen. In den bis zum 2./12. April geführten Verhandlungen, 
die an Weitläufigkeit nur hinter den reichhaltigen Trinkgelagen 
zurückstanden, kam man zu keinerlei durchgreifenden Entschlüssen. 
Brandenburg erklärte sich für den Fall der Bedrückung zu 
5000 Mann, Sachsen sogar zu 11000 Mann bereit, aber nur, 
wenn die Augsburgische Konfession angegriffen würde! Herzog 
Bernhard von Weimar und Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel, 
die beide schon kühn genug gewesen waren, mit dem Schweden-
	        
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