Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Aber schon hatte sich die Lage Schwedens zu bessern begonnen. 
Am 25. April 1635 war durch Oxenstiernas persönliche Bemühnn- 
gen in Paris der Abschluß einer Allianz zwischen Schweden und 
Frankreich erfolgt. Frankreich hatte dann zu Stuhmsdorf bei 
Mariensverder am 12. Sept. 1635 den eben ablaufenden Waffen- 
stillstand zwischen Polen und Schweden auf 20 Jahre verlängert, 
wodurch das in Preußen und Livland aufgestellte Torstensonsche 
Korps frei wurde. 
Noch während der Verhandlungen mit Oxenstierna hatte 
Kurfürst Johann Georg 12000 Reiter und 14—15000 Mann 
Fußvolk angeworben, die er unter den Befehl des von den Schweden 
zu ihm übergetretenen Herrn von Baudiß stellte. Mit diesen 
Truppen ging er bei Barby über die Elbe, verdrängte Banér aus 
dem Magdeburgischen und vereinigte sich mit den Brandenburgern 
bei Tangermünde. Er erließ darauf am 6./16. Okt. die sog. 
Blutorder, durch die er den Krieg erklärte. — Nach einigen Er- 
folgen der brandenburgisch-sächsischen Truppen, die sich dadurch 
zwischen Banêr und den heranrückenden Torstenson schoben, ge- 
lang es Banérs Untergeneral Ruthven am 22. Okt./1. Nov. die 
ohne Reiterei bei Dömitz an der Elbe aufgestellte sächsische In- 
fanterie unter Baudiß zum Rückzuge zu nötigen. Mit dem wich- 
tigen Elbpasse gelangten Mecklenburg und Pommern wieder in 
den Besitz der Schweden, und es konnte am 27. Nov./7. Dez. 1635 
die Vereinigung Banêrs und Torstensons erfolgen. Nun wurden 
die Sachsen bei Waren in Mecklenburg von der beabsichtigten 
Vereinigung mit den Kaiserlichen abgeschnitten und bis auf Haovel- 
berg zurückgedrängt; dann am 7./17. Dez. acht sächsische Regi- 
menter von Torstenson bei Kyritz aufgerieben, worauf sich Banér 
Havelbergs, dann der Elbschanzen bei Werben und endlich des 
Passes von Fehrbellin bemächtigte. Nach einem nutzlosen Vor- 
stoß auf Berlin zog Banér im Januar 1636 trotz des harten 
Winters durch das Magdeburgische nach Halle und eroberte die 
Stadt am 1. Febr. 1636 durch seinen nachmals so berühmt ge- 
wordenen Untergeneral Georg Derfflinger bis auf die Moritzburg. 
Zu deren Entsatze eilte Johann Georg, der sich inzwischen zu 
Templin in der Uckermark mit Jagen vergnügt hatte, am 7. Febr. 
20“
	        
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