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Aber schon hatte sich die Lage Schwedens zu bessern begonnen.
Am 25. April 1635 war durch Oxenstiernas persönliche Bemühnn-
gen in Paris der Abschluß einer Allianz zwischen Schweden und
Frankreich erfolgt. Frankreich hatte dann zu Stuhmsdorf bei
Mariensverder am 12. Sept. 1635 den eben ablaufenden Waffen-
stillstand zwischen Polen und Schweden auf 20 Jahre verlängert,
wodurch das in Preußen und Livland aufgestellte Torstensonsche
Korps frei wurde.
Noch während der Verhandlungen mit Oxenstierna hatte
Kurfürst Johann Georg 12000 Reiter und 14—15000 Mann
Fußvolk angeworben, die er unter den Befehl des von den Schweden
zu ihm übergetretenen Herrn von Baudiß stellte. Mit diesen
Truppen ging er bei Barby über die Elbe, verdrängte Banér aus
dem Magdeburgischen und vereinigte sich mit den Brandenburgern
bei Tangermünde. Er erließ darauf am 6./16. Okt. die sog.
Blutorder, durch die er den Krieg erklärte. — Nach einigen Er-
folgen der brandenburgisch-sächsischen Truppen, die sich dadurch
zwischen Banêr und den heranrückenden Torstenson schoben, ge-
lang es Banérs Untergeneral Ruthven am 22. Okt./1. Nov. die
ohne Reiterei bei Dömitz an der Elbe aufgestellte sächsische In-
fanterie unter Baudiß zum Rückzuge zu nötigen. Mit dem wich-
tigen Elbpasse gelangten Mecklenburg und Pommern wieder in
den Besitz der Schweden, und es konnte am 27. Nov./7. Dez. 1635
die Vereinigung Banêrs und Torstensons erfolgen. Nun wurden
die Sachsen bei Waren in Mecklenburg von der beabsichtigten
Vereinigung mit den Kaiserlichen abgeschnitten und bis auf Haovel-
berg zurückgedrängt; dann am 7./17. Dez. acht sächsische Regi-
menter von Torstenson bei Kyritz aufgerieben, worauf sich Banér
Havelbergs, dann der Elbschanzen bei Werben und endlich des
Passes von Fehrbellin bemächtigte. Nach einem nutzlosen Vor-
stoß auf Berlin zog Banér im Januar 1636 trotz des harten
Winters durch das Magdeburgische nach Halle und eroberte die
Stadt am 1. Febr. 1636 durch seinen nachmals so berühmt ge-
wordenen Untergeneral Georg Derfflinger bis auf die Moritzburg.
Zu deren Entsatze eilte Johann Georg, der sich inzwischen zu
Templin in der Uckermark mit Jagen vergnügt hatte, am 7. Febr.
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