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der war sein Mann, so daß er zuweilen ohne Skrupel Bundes-
genosse und Gegner derselben Macht ward. Allerdings trieben
es andere deutsche Fürsten, vor allem die rheinischen, auch
nicht besser. Nach dem Vorausgeschickten verliert es an Selt-
samkeit, wenn noch im Juli 1664 der Geh. Rat von Burkers-
rode nach Wien eilt, um, natürlich gegen „Subsidien“, dem Kaiser
Leopold sächsische Truppen wider den Rheinbund anzubieten. Da
aber Leopold nur der Kirche gegenüber offene Taschen hatte, so
zog es Johann Georg vor, zu den französischen Fleischtöpfen
zurückzukehren. Freilich erfolgte von hier aus die im April
versprochene Subsidienzahlung von 20000 Talern jährlich erst
1665 und sonst ist urkundlich nur noch für 1668 eine Zahlung
von 16666 Talern nachweisbar. In Verhandlungen, die 1665
durch den genannten Burkersrode zu Zwickau mit Herrn von
Gravel gepflogen wurden, verpflichtete sich der Kursürst, mit
seinen Brüdern und Vettern einen Frankreich sich anschließenden
„Allianzrat“ zu bilden. Dieser konstituierte sich im April 1665
und beschloß damit zugleich seine Tätigkeit. Frankreich war
aber damit zufrieden, Sachsen zum „ewigen“ Bundesgenossen ge-
wonnen zu haben und schickte im Dezember Herrn von Chassan
als ständigen Gesandten und Auppasser nach Dresden.
Allerdings war der Kurfürst Ende 1666 nicht besonders gut
auf seinen königlichen Freund zu sprechen. Hatte dieser doch
nicht mit einer Silbe sich der sächsischen Interessen angenom-
men, als er seine Zustimmung zu dem im September 1666 ab-
geschlossenen Vergleich zwischen dem Pfalzgrafen Philipp Wil-
helm von Neuburg und dem Kurfürsten von Brandenburg in
der jülich-cleveschen Erbfolge gab, durch den Sachsens Ansprüche
definitiv vernichtet wurden. Auch konnte es ihm gar nicht gleich-
gültig sein, wenn Ludwig XIV. nach dem im Sept. 1665 er-
folgten Tode seines Schwiegervaters Philipps IV. von Spanien
sich im Namen seiner Gemahlin mit völliger Durchbrechung des
Westfälischen Friedens als berechtigten Erben der spanischen Nieder-
lande und Burgunds proklamierte. Allerdings ließ er dem Kur-
fürsten später durch Herrn von Chassan einen vom 13. Mai
1667 datierten Brief zustellen, in dem der Angriff auf die spa-