Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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sich drei „souveräne Fürsten“ und vier Feldmarschälle befanden. 
Immerhin gelang es Ludwig von Baden, die Franzosen durch 
gut gewählte Defensivstellungen aus Heidelberg und über den 
Rhein zu drängen. Da aber Krankheiten im Lager ausbrachen, 
auch der Bruder des Kurfürsten, Friedrich August, erkrankte, so 
verabschiedete sich der Kurfürst am 15. Sept. n. St. von dem 
Markgrafen von Baden und ging mit der Gräfin Rochlitz über 
Frankfurt nach Dresden zurück. 
Hier beschäftigte ihn wieder die Sache Schönings. Er be- 
auftragte damit die zur Lehnserteilung nach Wien geschickten drei 
Geheimräte, drohte dann im November 1693 mit der Zurück- 
ziehung seiner Truppen, worauf er die Antwort erhielt: dann 
werde man dem Schöning den Kopf vor die Füße legen. Obwohl 
er diese Drohung wiederholte, sandte er doch Ende März den 
Hofrat Wolf Dietrich von Beichling zu gütlichen Unterhandlungen 
nach Wien. Da dieser ein Schwager der Gräfin Rochlitz war, 
so entstand das Gerücht, daß er insgeheim auch für die Erhöhung 
der Neitzschütz zur Reichsfürstin zu wirken habe, da man sich 
in deren Kreisen mit dem abenteuerlichen Gedanken trug, eine 
Doppelehe des Kurfürsten anzubahnen. Schöning war unter- 
dessen im Januar 1694 nach Wien gebracht und in seiner Haft 
etwas erleichtert worden. Am 24. April konnte Beichling gute 
Botschaft über seine Sache nach Dresden senden. Sie traf den 
Kurfürsten nicht mehr unter den Lebenden. Am 4. April 1691 
war Sibylla von Neitzschütz an den Pocken gestorben. Der Kur- 
fürst war in der Zeit ihrer Krankheit vom Krankenlager nicht 
wegzubringen gewesen, kaum daß man ihn von der Toten trennen 
konnte. Mit fürstlichem Gepränge wurde die Geliebte in der 
Sophienkirche, die damals Hofkirche war, beigesetzt. Bald danach 
befiel die tückische Krankheit auch den Kurfürsten; schon am 
27. April folgte er der Geliebten im Tode nach und ward als 
der letzte der protestantischen Albertiner im Dome zu Freiberg 
beigesetzt. 
Nun fand auch Schönings Angelegenheit rasche Erledigung. 
Durch Vertrag vom 3. Juni n. St versprach der neue Kurfüsst 
Friedrich August I. die Marschbereitschaft von 12000 Mann mit
	        
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