Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Wagen, Pferden und Sachen“ und war in deutscher und lateinischer 
Sprache ausgestellt. Als Leiter der Reise fungierte der Herr von 
Haxthausen, außer ihm begleiteten den Prinzen noch 19 Per- 
sonen. Als Aufwand waren 2000 Taler für den Monat ausge- 
worfen. Zunächst ging die Reise nach Paris, von wo der Prinz 
am 24. Juni sich nach Versailles begab, um dem Könige Lud- 
wig XIV. vorgestellt zu werden; auf diesen machte der kraft- 
strotzende Prinz einen sehr günstigen Eindruck, wie umgedreht 
dieser vom König, namentlich aber von der Pracht des Versailler 
Schlosses eine bleibende und beherrschende Erinnerung mit nach 
Hause brachte. Am 16. Sept. brach die Reisegesellschaft nach 
Madrid auf, doch erkrankte der Prinz nicht unwesentlich zwischen 
Bordeaux und Bayonne, so daß man erst am 15. Dez. mit dem 
nach des Dr. Pauli Bericht zum Schatten gewordenen Herkules 
die Reise fortsetzen konnte. Wir können den Aufenthalt in Madrid, 
in Lissabon, dann wieder in Madrid übergehen. Am 30. Mai 
1688 finden wir den prinzlichen Reisenden schon wieder in Paris. 
Das hier erneut ausgenommene Wechselleben zwischen Studien 
und Genuß wurde durch die uns bekannten politischen Verwicke- 
lungen gestört. Nach der ihm am 24. Okt. bei Ludwig XIV. 
gewährten Abschiedsaudienz entrann er nur mit knapper Not 
dem ihm nachgeschickten Verhaftungsbefehl. Über Turin ging es 
zum Karneval nach Venedig, wo ihn die väterliche Weisung er- 
reichte, unter Aufgabe der anfangs beabsichtigten Reise nach Rom, 
nur noch Bologna und Florenz zu besuchen, zu Ostern aber in 
Wien einzutreffen. Hatte der zweimalige Aufenthalt in Paris 
den Prinzen zu einem geschulten Welt= und Lebemanne ausgebildet, 
so machte ihn die schöne Venezia zu einem Musik= und Kunst- 
freunde. Indem Friedrich August sich an die vorgeschriebene 
Route hielt, gelangte er nach Wien, wo er sich vom Kaiser Leopold 
mit einer diesem sonst nicht geläufigen Freundlichkeit empfangen 
sah. Am 1. Mai 1688 nach beinahe zweijähriger Abwesenheit 
langten die Reisenden wieder in Dresden an. 
Eine Medaille, auf der man einen alten Adler zwei junge 
den Flug zur Sonne lehren sieht, symbolisiert die Teilnahme 
der beiden sächsischen Prinzen an dem Feldzug des Vaters. Zu
	        
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