Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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steuer, wohl brauchen konnte. Dabei ließ er den Offizieren 11 Pro- 
zent, den Reitern die Hälfte und den Musketieren fast zwei Drittel 
ihres Soldes für die eigene Tasche in Abzug bringen. Im Herbste 
1708 folgte August seinen anfänglich unter Wackerbarths, dann 
unter Schulenburgs Leitung stehenden Truppen nach den Nieder- 
landen, deren Statthalterschaft damals seinem unruhigen Ehrgeize 
vorschwebte, wie er sich zuzeiten auch als Statthalter von Mai- 
land oder mit der Krone von Neapel auf dem Haupte geträumt 
hatte. Mit ihm weilte damals sein Sohn Moritz von der Königs- 
  
Gruppe aus dem „Damenkarussel“ zu Dresden 1709. 
Der Wagen der Gräfin Cossel, gelenkt vom König von Dänemark. Als Spitgreiter 
König August und der Kammerherr von Holzendorf. 
Der ganze Festzug, bestehend aus 26 gleichartigen Gruppen, ist in Kupfer gestochen 
von J. G. Wolffgang 1664—1744. Die Originalzeichnungen von Mock befinden sich 
in der Königl. Bibliothek zu Dresden. 
marck in den Niederlanden und nahm an der Eroberung von 
Tournay teil (30. Juli 1708). Während der Belagerung von 
Lille aber zog es August vor, unter dem Namen eines Grafen 
von Torgau nach Brüssel zu gehen, von wo er Ende 1708 mit der 
ersten Tänzerin des Balletts, der Demoiselle Duparc, nach Dresden 
zurückkehrte, sehr zum Kummer der Cossell, die sich aber trotzdem 
in seiner Gunst zu behaupten wußte. 
Sie spielte sogar eine hervortretende Rolle bei dem Besuche 
König Friedrichs IV. von Dänemark am 28. Juni 1709, der die 
Erneuerung des Bündnisses von 1699 zum Zweck hatte; hierbei
	        
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