Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Osterreich zu unterstützen, am 31. Juli besctzten bayrische Truppen 
Passau, am 15. August überschritten die Franzosen den Rhein 
und am 19. Sept. 1741 erklärte Sachsen entsprechend den mit 
dem Marschall Belleisle im April zu Dresden getroffenen Ver- 
einbarungen seinen Beitritt zu diesen Osterreich feindlichen Bünd- 
nissen, unterzeichnete auch am 19. Okt. zu Frankfurt einen sog. 
„Akzessionsvertrag“ mit Bayern und Preußen, der Sachsen Böh- 
men und Mähren in Aussicht stellte. 
Im November 1741 rückten 22000 Mann sächsischer Truppen 
in Böhmen ein und vereinigten sich mit den Bayern und Frau- 
zosen. Da die Führung der Graf Rutowski hatte, unter ihm 
aber sich der Chevalier George de Saxe und ein Graf Cossell 
befanden, der Anführer einer französischen Hilfsdivision aber Moritz 
von Sachsen war, so wurden hier durch einen eigenartigen Zufall 
vier illegitime Sprößlinge Augusts des Starken zusammengeführt. 
Auf Rutowskis und Moritzens Drängen wurde am 26. Nov. 
ein Sturm auf Prag mit glücklichem Erfolge unternommen, bei 
dem besonders Moritzens Umsicht und Tapferkeit allgemeine An- 
erkennung erlangten. Am 4. Nov. hatten zu Frankfurt die 
„Präliminarkonferenzen“ über die Kaiserwahl begonnen, durch 
welche, wie dies Friedrich August II. als Reichsvikar schon im 
Dezember 1740 bestimmt hatte, die Stimme Böhmens ausgeschlossen 
wurde; am 24. Januar 1742 kam dann einstimmig die Wahl 
Karl Alberts von Bayern zustande, der sich Karl VII. nannte. 
Schon aber war man am Dresdener Hofe wieder schwankend 
geworden. Friedrich von Preußen, davon wohl unterrichtet, be- 
gab sich mit seinem Bruder Heinrich am 19. Jan. 1742 nach 
Dresden, und es gelang ihm merkwürdigerweise mit Hilfe des 
Beichtvaters Guarini, die Einwilligung des Kurfürsten zur Ver- 
einigung der sächsischen Truppen mit den preußischen für den ge- 
planten Feldzug in Mähren zu gewinnen. Bis Iglau in Mähren 
wurden die Sachsen verpflichtet, mit den Preußen vereint vor- 
zurücken; am 14. Febr. 1742 bemächtigte sich Friedrich dieser Stabt. 
Nun verlangte Friedrich, daß die Sachsen noch weiterhin mit ihm 
operieren sollten, wogegen der französische Kommandeur in r 
men, Marschall Broglie, durch Moritz Einspruch erheben ließ;
	        
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