Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Osterreicher deckten die Walstatt. Trotzdem gelang es Daun nicht, 
Friedrich an der Wiedergewinnung von Schlesien zu hindern. Sein 
Kriegsrat beschloß deshalb am 29. Okt., Schlesien für dieses Jahr 
ganz aufzugeben und dafür mit der Reichsarmee vereint den 
Preußen Dresden zu entreißen, das General Schmettau mit schwa- 
chen Truppen besetzt hielt. Aber dieser, dem noch die von ihm 
nicht verschuldete Aufgabe Zittaus im vorigen Jahre auf der 
Scele brannte, war fest entschlossen, die Stadt bis auf den letzten 
Mann zu verteidigen. Den Fürbitte einlegenden Rat verwies 
er an den Kurprinzen Friedrich Christian. Aber dieser, auch 
durch seine körperliche Kränklichkeit und Schwäche gehindert, lehnte 
ab, in Dauns Pläne einzugreifen. So begann dessen Angriff 
auf Dresden. Sofort ließ Schmettau am 10. Nov. die Pirnaische 
und Wilsdruffer Vorstadt in Brand stecken. Entsetzt über diese 
barbarische Art der Kriegführung, die 280 Häuser in Asche legte, 
ließ Daun Schmettau Vorstellungen machen. Er erhielt die Ant- 
wort: das Schicksal der Stadt hänge von dem Marschall ab; 
lasse dieser stürmen, so werde er die Straßen Haus für Haus bis 
an das Schloß verteidigen. — Sollte es nun Daun so weit kom- 
men lassen, daß die Hauptstadt des Bundesgenossen seiner Kaiserin 
in einen Trümmerhaufen verwandelt würde? Er gab die Be- 
lagerung auf, und wenn auch sein Verfahren vom militärischen 
Standpunkte aus nicht ganz einwandfrei war, so muß man um 
so mehr vom menschlichen Standpunkte aus der Haltung des 
österreichischen Cunctators warmen Dank zollen. 
Daun ging nun nach Böhmen, die Reichsarmee nach Franken 
zurück; auf kurze Zeit erschien Friedrich wieder in Sachsen, über- 
ließ aber bald das Kommando wiederum seinem Bruder Heinrich, 
der nunmehr sein Hauptquartier in Dresden nahm. Mit seinem 
und Schmettaus Vorwissen schickte der Kurprinz Friedrich Chri- 
stian im Dezember 1758 den Oberjägermeister von Wolfersdorf 
nach Warschau, um die furchtbare Not in Sachsen und die Not- 
wendigkeit des Friedens zu betonen. Er predigte aber tauben 
Ohren, wie auch in Wien die Friedensvorschläge der französischen 
Regierung abgelehnt worden waren. Deshalb setzte der an die Stelle 
des Kardinals Bernis getretene Choiseul am 30. Dez. 1758 für
	        
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